10. - 17.5.2019

Weserbergland-Weg

Fernwander-Kilometer 4735 bis 4980

11.5.19 Hann. Münden - Reinhardshagen 14 km

Der offiziell in 13 Etappen eingeteilte Weg führt 225 km weit mit etwa 6300 Höhenmetern von Hann. Münden nach Porta Westfalica. Ich wanderte ihn in 6,5 Tagen.

 

Zuerst schaue ich mir eine Stunde lang die hübsche Altstadt von Hann. Münden an. Werra und Fulda vereinen sich hier zur Weser. 

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© Günter Kromer— Hannoversch Münden

Die Weser gibt einem speziellen Architekturstil ihren Namen. Ich liebe die verspielten Dekorationen der Weserrenaissance. In Hann. Münden wurde unter anderem das Rathaus in diesem Stil gestaltet. Viele herrliche Fachwerkhäuser zieren die Straßen der Altstadt.

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© Günter Kromer— Hann. Münden - Rathaus

Dann führt mich ein kurzer Aufstieg zur Tillyschanze, von der ich einen schönen Blick hinab zur Stadt habe.

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© Günter Kromer

Bei kaltem Dauerregen wandere ich ohne große Höhenunterschiede durch Laubwald, nur selten mit Blick hinab ins Tal.

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© Günter Kromer

Meist ist der Weg recht bequem, nur ein kurzes Stück wurde durch tiefe Reifenspuren großer Forstfahrzeuge in einen üblen Schlammparcours verwandelt. Bald werden die Verhältnisse wieder besser. Nach einigen Kilometern verlässt der Weg den Wald und führt nun über Wiesen oder am Waldrand entlang. Tiefe Wolken drängen sich an die Berge, aber die Landschaft gefällt mir.

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© Günter Kromer

Das Hotel, in dem ich in Reinhardshagen übernachte, ist etwa einen Kilometer vom Wanderweg entfernt und steht direkt am Ufer der Weser. Am Abend genieße ich stundenlang den Blick aus dem Fenster auf den Fluss und die ländliche Idylle.

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© Günter Kromer

12.5.19 Reinhardshagen - Bad Karlshafen 33 km

Anfangs führt der Weg zwischen Waldrand und Wiesen am Tal entlang.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer

Einige Kilometer weit spaziere ich nun meist recht bequem durch den Wald bergauf. Im Naturpark Reinhardswald stehen viele alte Bäume.

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© Günter Kromer

Höhepunkt des Tages ist die auch als Dornröschenschloss bezeichnete Sababurg.

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© Günter Kromer

Im Innern der hübschen Ruine sorgt gerade ein Soul-Duo mit recht guter Livemusik für Stimmung.

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© Günter Kromer— Sababurg

Kurz nach der Ruine komme ich an einem großen Tierpark vorbei. Die vielen Dutzend Autos auf dem Parkplatz davor zeigen, dass dies wohl ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist.

Weiter geht es vorläufig meist recht bequem über sonnige Wiesen und Felder.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer— Gottsbüren

Ein Blick hinein in die Wallfahrtskirche von Gottsbüren lohnt sich, denn hier blieben noch viele Fresken erhalten, die um das Jahr 1400 entstanden.

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© Günter Kromer— Gottsbüren

Nun folgen einige der übelsten Stunden meines D-Wanderer Projekts. Zuerst stapfe ich über einen Waldweg, der besonders tief von den Rädern schwerer Forstwirtschaftsfahrzeuge gepflügt wurde. Dann führt die Route mehrmals über frisch gerodete Waldflächen. Hier kann man manchmal den komplett mit Holz bedeckten Pfad nicht erkennen und stapft bzw. stolpert orientierungslos mühsam zwischen den am Boden liegenden Ästen hindurch. Alle Wegmarkierungen wurden mit den gefällten Bäumen beseitigt.

 

 

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© Günter Kromer— Irgendwo unter dem Holz ist der Pfad versteckt

Mehrmals plage ich mich über Streckenabschnitte mit extrem tiefem Schlamm in den Reifenspuren der Forstfahrzeuge. Irgendwann kann man hier sicherlich wieder recht unbeschwert wandern, doch im Mai 2019 ist es hier recht abenteuerlich.

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© Günter Kromer— Abenteuertrail

Ich bin froh, als ich das Weserstädtchen Bad Karlshafen erreiche, dessen Altstadt in einem recht einheitlichem barocken Stil erbaut wurde.

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© Günter Kromer— Bad Karlshafen - Rathaus
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© Günter Kromer— Bad Karlshafen - Gradierwerk

Vier Stunden lang erhole ich mich dann in der riesengroßen Weser-Therme. Dort kann man unter anderem aus großen Sole-Becken hinab zur Weser blicken und sich in sehr vielen verschiedene Saunen aufwärmen. Am besten gefällt mir die kleine Sauna auf einem Boot in der Weser. Ein wunderbarer Abschluss eines miesen Wandertages!

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© Günter Kromer— Bad Karlshafen - Saunaboot bei der Weser-Therme

13.5.19 Bad Karlshafen - Silberborn 42 km

Bei herrlichem Wetter spaziere ich über die Weserbrücke. Den Fluss werde ich nun erst nach etwa 80 km wieder erreichen. Es heißt ja schließlich „Weserbergland-Weg“ und nicht „Wesertalweg“.

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© Günter Kromer— Bad Karlshafen - Weser

Anfangs geht es recht zügig bergauf. Ab einem Aussichtspunkt oberhalb eines alten Steinbruchs wird es aber wieder weniger anstrengend. Etwas später blicke ich vom Aussichtspunkt Lug ins Land zum vorläufig letzten Mal auf die Weser hinab.

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© Günter Kromer— Lug ins Land

Bald erreiche einen ehemaligen Hutewald, der heute als Naturreservat eingezäunt ist. Hier wurden einst Eichen angepflanzt, damit Schweine und Kühe darunter weiden konnten. Nun muss dieses Areal durch eine für diesen Zweck gehaltene Rinderrasse und Wildponys beweidet werden, damit dieser besondere Lebensraum erhalten bleibt.

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© Günter Kromer— Hutewald
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© Günter Kromer— Bei Nienover
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© Günter Kromer— Schönhagen
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© Günter Kromer
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© Günter Kromer

Die Wegränder wurden hier einst mit Eichen bepflanzt, so dass man heute an vielen herrlichen, alten Bäumen vorbei kommt.

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© Günter Kromer

Wieder erreiche ich einen Wildpark, doch auch heute will ich lieber weiter marschieren und verzichte auf den 2,5 km langen Rundweg durch den Park.
Am Hochsollingturm steige etwa 100 Stufen hinaus und genieße den weiten Rundblick.

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© Günter Kromer— Aussicht vom Hochsollingturm

Nördlich von Silberborn führt ein Holzsteg durch das Hochmoor Mecklenbruchin dem früher sehr viel Torf abgebaut wurde. Erst in den letzten Jahren renaturierte man mit großem Aufwand das Gebiet, legte neue Teiche und Gräben an, so dass die Natur im Laufe der Jahrzehnte wieder den ursprünglichen Zustand herstellen kann. Aber schon heute ist dieses Hochmoor ein lohnendes Ausflugsziel.

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© Günter Kromer— Hochmoor Mecklenbruch
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© Günter Kromer— Mecklenbruch
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© Günter Kromer— Mecklenbruch

Vom Hochmoor sind es dann nur noch wenige hundert Meter bis zur oberhalb von Silberborn gelegenen Jugendherberge.

14.5.19 Silberborn - Bodenwerder 39 km

Nach ein paar Waldkilometern erreiche ich den oberen Teil des schönen Hellental, durch das mich dann der Wanderweg führt. Immer wieder bleibe ich zum Fotografieren stehen.

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© Günter Kromer— Hellental

Auch heute gefällt mir die sehr abwechslungsreiche, schöne Strecke.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer

Nun wandere ich in märchenhaft schönem Wald über den Kamm eines Bergrücken, der auf einer Seite direkt neben dem Weg ein paar hundert Meter sehr steil in die Tiefe abfällt.

 Dieser perfekte Traumpfad führt durch idyllische Vegetation zu mehreren Aussichtspunkten.
Plötzlich sitzt weniger als 10 m vor mir ein Waschbär mitten auf dem Pfad und schaut mich neugierig an. Eine Weile schauen wir uns an und bewegen uns nicht. Erst als ich meine Kamera hebe, hoppelt er ins Gestrüpp.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer
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© Günter Kromer— Blick auf Stadtoldendorf
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© Günter Kromer

Die Altstadt von Stadtoldendorf bietet nur wenige Fotomotive.

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© Günter Kromer— Stadtoldendorf

Aber das kleine, kostenlos zugängliche Freilichtmuseum gefällt mir recht gut.

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© Günter Kromer

Einige Kilometer weiter erreiche ich das Kloster Amelungsborn. Das Langhaus der Klosterkirche wurde bei einem Bombenangriff im zweiten Weltkrieg zerstört. Nach dem Krieg wurde das Kloster wieder aufgebaut, der neue Turm steht aber erst seit 2016.

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© Günter Kromer— Kloster Amelungsborn

Der Klostergarten ist hier ein kleines Paradies.

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© Günter Kromer— Kloster Amelungsborn
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© Günter Kromer

Nun folgt der Aufstieg auf den nächsten Bergrücken. Vom Ebersnackenturm sehe ich auf der einen Seite den Brocken, auf der anderen den Kahlen Asten, beides Berge, über die mich mein Wanderprojekt bereits führte.

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© Günter Kromer— Aussicht vom Ebersnackenturm

Weiter folge ich mit vielen kurzen Auf- und Abstiegen dem Bergrücken. Schon erreiche ich den nächsten Aussichtspunkt. Vom Bodoturm blicke ich hinab zur Weser und sehe auch bereits mein Ziel Bodenwerder unter mir.

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© Günter Kromer— Aussicht vom Bodoturm

Am Abend genieße ich auf der oberen Terrasse der Jugendherberge Bodenwerder bequem den Sonnenuntergang.

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© Günter Kromer— Bodenwerder

15.5.19 Bodenwerder - Emmertal 34 km

Nach dem Frühstück gehe ich von der Herberge hinab zur Weser und schaue mir die Heimatstadt des berühmten Baron von Münchhausen an.

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© Günter Kromer— Bodenwerder

Vom Bismarckturm genieße ich einen herrlichen Blick hinab zur Weser und nach Bodenwerder.

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© Günter Kromer— Bodenwerder

Einige Kilometer weit bleibt der Weg noch in der Höhe.

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© Günter Kromer

Dann wandere ich ein Stück am Ufer der Weser entlang und komme am Wasserschloss Hehlen vorbei.

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© Günter Kromer— Weser bei Hehlen
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© Günter Kromer— Wasserschloss Hehlen

Wieder geht es mit viel Aussicht über Wiesen und Feldern, dazwischen auch durch Wald.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer

Plötzlich spaziert mir ein ganz junger Fuchs entgegen. Etwa 15 Meter vor mir bleibt er stehen und weiß wohl nicht so recht, was er mit dem Gegenverkehr anfangen soll. Erst nachdem ich ihn fotografiere, wird ihm die Situation wohl unheimlich und er rennt davon.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer

Ein paar Kilometer später sehr ich aus der Ferne einen weiteren Fuchs.

Am späten Nachmittag erreiche ich das Wasserschloss Hämelschenburg, ein prächtiges Meisterwerk der Weserrenaissance. Man kann es bei einer etwa 50minütigen Führung besichtigen, doch bei dem schönen Wetter will ich lieber draußen wandern als durch alte Gemäuer gehen.

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© Günter Kromer— Hämelschenburg

Die Kapelle neben dem Schloss ist der älteste frei stehende protestantische Kirchenbau Deutschlands.

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© Günter Kromer

In weitem Bogen geht es nun hinab nach Emmerthal, wo ich am südlichen Ortsende in einer äußerst günstigen Pension übernachte.

16.5.19 Emmerthal - Rohdental 47 km

Wie so oft will ich auch heute zwei „offizielle“ Etappen an einem Tag zurücklegen. Heute wird dies für mich mit 47 Kilometern ein besonders langer Wandertag. Daher breche ich bereits um 5:30 Uhr auf. Eine Viertelstunde nach Aufbruch überquere ich die Wupper, die ich danach erst wieder am Ende der letzten Etappe erreichen werde.

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© Günter Kromer— Weser bei Emmerthal

Ich komme an diesem trüben Morgen ohne spannende Fotomotive sehr schnell voran.

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© Günter Kromer

Das Ziel der offiziell zehnten Etappe ist etwa vier Kilometer vom Weserbergland-Weg entfernt. Da ich die Rattenfänger-Stadt Hameln mit ihren vielen schönen Weserrenaissance-Fachwerkhäusern schon kenne, verzichte ich heute auf einen Besuch.
Nun wird die Strecke wieder schöner. Gerade passend zur Mittagsrast erreiche ich eine Bank mit Aussicht.

 

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© Günter Kromer

Ein langer Aufstieg führt mich zum nächsten Bergrücken. Zeitweise umgibt mich leichter Nebel. Am fast 120 Jahre alten Süntelturm steige ich zwar die 107 Stufen der Wendeltreppe hinauf, sehe jetzt aber oben nur ein paar hundert Meter weit Grau. Dann setze ich mich eine Weile unten im urgemütlichen Gasthaus neben dem Kachelofen und wärme mich bei einer Tasse Kaffee auf.

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© Günter Kromer— Süntelturm

Wieder führt der Weg an einem Steilhang mit einigen Felsen entlang. Von den Hohenstein Klippen hat man bei Sonnenschein eine weite Aussicht, doch auch im Nebel ist die Gegend heute reizvoll.

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© Günter Kromer— Hohenstein Klippen
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© Günter Kromer— Hohenstein Klippen

Weit hinab, erneut bergauf, wieder hinab, alles heute ohne Aussicht. Ich komme an Deutschlands nördlichster Tropfsteinhöhle vorbei, verzichte aber auf die Besichtigung. Das Wetter bleibt grau.

Am Abend zeigt das Thermometer auf der Terrasse vor dem Hotel in Rohdental nur 7 Grad - nicht gerade das, was man normalerweise Mitte Mai erwartet.


17.5. Rohdental - Porta Westfalica 31 km (+ 5 km zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal und zurück)

Nach wenigen Kilometern erreiche ich Schloss Schaumburg.

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© Günter Kromer— Schaumburg

Dieses steht wie viele andere Sehenswürdigkeiten des Weserbergland-Wegnicht direkt an der Route sondern ein paar hundert Meter abseits.

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© Günter Kromer— Schaumburg

Manche Gebäude wurden im typischen Stil der Weserrenaissance geschmückt.

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© Günter Kromer— Schaumburg

Bald steige ich wieder bergauf. Ein schöner Weg führt über den Kamm des Wesergebirge. Wieder umgibt mich wilde Vegetation, wieder fällt neben mir ein mit wenigen Felsen durchsetzter Hang steil in die Tiefe.

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© Günter Kromer

Bei den Springsteinen ragen ein paar besonders harte Felsplatten schräg aus dem Boden. Der Fels besteht aus Kalk, der einst von Korallen und Muschelresten in einem Ozean entstand.

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© Günter Kromer— Springsteine

Fast den ganzen Tag über führt der Weg ähnlich wie gestern durch den Wald, nur selten kommt man auf Wiesen hinaus.

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© Günter Kromer

Vor allem am Kamm der Berge ist der Wald sehr schön, dazwischen marschiere ich aber auch sehr oft durch eintönige Wirtschaftswälder.

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© Günter Kromer

Aussichtspunkte gibt es heute recht wenig, was aber heute nichts ausmacht, da die Fernsicht noch immer stark durch Dunst eingeschränkt ist. Beim Turm an der Luhdener Klippe verzichte ich daher auf den Aufstieg. Rinteln kann ich auch von unten gut sehen.
Für viele Wanderer ist Rinteln das Ziel dieser Etappe. Da die Altstadt weit vom Wanderweg entfernt unten, auf der anderen Seite der Weser ist, verzichte ich auf den mindestens einstündigen Umweg.

Ich würde mir gerne das Besucherbergwerk und Museum in Kleinenbremen anschauen, doch dieses ist freitags leider geschlossen.  Etwas oberhalb wächst inzwischen auf den alten Abraumhalden ein kleiner Urwald.

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© Günter Kromer

Nun komme ich an großen Steinbrüchen vorbei, die teilweise schon wieder mit Wald zuwachsen.

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© Günter Kromer

Da der Aussichtspunkt Porta Kanzel leider vom Wanderweg aus auch nur durch einen zusätzlichen Aufstieg erreicht werden kann, verzichte ich darauf und marschiere gleich weiter. Dann erreiche ich Porta Westfalica.

Ich hatte nicht geahnt, dass das Kaiser-Wilhelm-Denkmal sehr weit vom offiziellen Endpunkt des Weserbergland-Weges entfernt ist und sich dadurch meine Wanderung um hin und zurück 5 km verlängert.

 

 

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© Günter Kromer— Weser und Kaiser Wilhelm Denkmal

Nun muss ich mich sehr beeilen, damit ich vor der Heimfahrt noch eines der bedeutendsten Nationaldenkmäler Deutschlands besichtigen kann.

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© Günter Kromer— Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Mit einer sportlichen Abschlussleistung schaffe ich es, schnell das insgesamt 88 m hohe, 1892-96 erbaute Denkmal mit der 7 m großen Bronzefigur von Kaiser Wilhelm I. zu erreichen und anschließend gerade noch rechtzeitig zurück am Bahnhof zu sein.

Hier ist der Link zur Seite des Weserbergland Tourismus e.V. mit den offiziellen aktuellen Infos für diesen Weg:

 www.weserberglandweg.de

 

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© Günter Kromer— Kaiser Wilhelm

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