Diese in 5 Etappen eingeteilte Tour mit 115 km und etwa 3500 Höhenmetern führt im Schwarzwald abseits der Haupt-Touristenziele auf entsprechend ruhigen Wegen von Oberkirch nach Freiburg. Im Mai 2020 muss ich mich auf die erste Etappe beschränken, da die Hotels wegen der Pandemie noch geschlossen sind. Im September 2021 wandere ich dann die anderen vier Etappen.
Bevor ich mit dem Wanderweg beginne, schaue ich mir kurz die Altstadt von Oberkirch an.
Dies ist keine Strecke, die besonders spektakuläre Höhepunkte verbindet. Dafür kann ich hier noch viel Ruhe genießen. Ab und zu treffe ich ein paar Wanderer, noch mehr Mountainbiker, aber vor Verkehrslärm bleibe ich den ganzen Tag verschont. Mir gefällt es hier.
Am Oberkircher Brennersteig stehen mehrere „Schnapsbrunnen“ genannte Häuschen, in denen man gegen eine kleine Spende regionale Spirituosen trinken kann. Für mich kommt dies so früh am Morgen natürlich noch nicht in Frage. Schade!
Schließlich erreiche ich den Mooskopfturm, der heute aber verschlossen ist.
Die kleine, hübsche Altstadt von Gegenbach wird von zwei Stadttoren begrenzt.
Als ich mit dem Zug von Gengenbach nach Hause fahre, plane ich, die anderen vier Etappen irgendwann in den nächsten Wochen zu wandern. Doch dann dauert es doch länger als ein Jahr, bis ich im September 2021 endlich wieder auf diesem Weg unterwegs bin. Daher stehen Etappe 2 bis 5 nicht in meinem bereits einige Monate zuvor erschienenen Deutschland-Wanderer Buch.
16 Monate nach der ersten Etappe starte ich nun endlich in Gengenbach meine Wanderung auf der restlichen Strecke.
Am frühen Morgen hängen noch einzelne Reste des Hochnebels an den Bergen, doch diese lösen sich schnell auf.
Diese Etappe führt meist durch Wald, aber zwischendurch komme ich auch heute an einigen Aussichtspunkten vorbei.
Manchmal sehr ich in der Ferne die Rheinebene und dahinter die französische Bergkette der Vogesen.
Der Höhepunkt dieses Tages ist für mich Burg Hohengeroldseck. Ich wundere mich darüber, dass die markierte Route des Kandel-Höhenweges nicht hinauf zur Ruine sondern etwas weiter unterhalb daran vorbei führt. Doch natürlich lasse ich mir dieses Schmankerl nicht entgehen und verlängere meine Etappe daher um ein paar hundert Meter.
Von diesem großen Gemäuer blickt man in alle vier Himmelsrichtungen weit über den Schwarzwald.
Insgesamt wandere ich heute für meinen Geschmack etwas zu oft über breite Forstwirtschaftswege. Dafür komme ich recht schnell voran. Und die Stille dieser Gegend weit abseits der von Motorradlärm geplagten Routen bei den wichtigsten touristischen Zielen empfinde ich ebenfalls als sehr angenehm.
Diese Etappe endet offiziell am Höhengasthof Kreuz im Weiler Höhehäuser, einem wunderschönen Platz zum Übernachten. Durch die großen Fenster im Gastraum blicke ich über weite Wiesen zu fernen Bergen.
In der frühen Morgendämmerung verlasse ich den Gasthof und spaziere bis zum Sonnenaufgang am Waldrand entlang.
Nach dem Frühstück beginne ich dann mit Etappe 3, die meist über die gleiche Route führt wie eine Etappe des Zweitälersteig. Heute gefällt mir die Streckenführung sehr gut, da ich oft eine sehr weite und schöne Aussicht genießen kann.
Der Kaiserstuhl ragt aus der Rheinebene hervor. Über diese vor Jahrmillionen durch Vulkanismus entstandenen Berge führen ebenfalls außerordentlich schöne Wanderwege (siehe Rubrik "Sonstige Wanderungen").
Da diese Etappe für meine Verhältnisse relativ kurz ist, bleibt mir heute viel Zeit, unterwegs immer wieder auf Bänke zu sitzen und die Landschaft in aller Ruhe zu genießen.
Kurz bevor ich Waldkirch erreiche, schaue ich mir noch die Kastelburg an.
Gleich nach Start in Waldkirch beginnt der längste Aufstieg des Kandel-Höhenweg.
Meist führt dieser Aufstieg durch Wald. An einer Stelle wurde ein Steig zwischen Felsen gebaut.
Dann blicke ich wieder über die Rheinebene. Heute kann man wegen Dunst die Vogesen kaum erkennen.
Bisher traf ich heute keine anderen Wanderer, doch vom großen Parkplatz beim Berghotel spazieren nun viele Menschen das kurze Stück zum 1241 m hohen Kandelgipfel hinauf.
Auch danach bietet diese Etappe immer wieder viel Aussicht. In der Ferne sehe ich den Feldberg (links auf dem Bild) und den Blauen (ganz rechts).
Warmes, sonniges und windstilles Herbstwetter, eine friedliche Schwarzwaldlandschaft - so macht Wandern Spaß!
Da ich lieber von morgens bis abends unterwegs bin, anstatt schon am frühen Nachmittag mein Ziel zu erreichen, verzichte ich auf eine Übernachtung in Sankt Peter und wandere Etappe 4 und 5 an einem Tag.
Nun führt die Strecke wieder etwas öfter durch Wald, aber sie gefällt mir recht gut. Zwischendurch komme ich natürlich auch an genügend Aussichtspunkten vorbei.
Als ich einen Aussichtspunkt erreiche, wo ich sogar auf einer Holzliege das Panorama genießen kann, nutze ich die Gelegenheit zu einer halbstündigen Rast.
Bald darauf steige ich auf den Aussichtsturm am Roßkopf. Von hier blicke ich unter anderem nach Kirchzarten und zum Feldberg.
Von einem gut besuchten Aussichtspunkt mit Blick auf das berühmte Münster spaziere ich dann direkt hinab in die nette Altstadt von Freiburg.
Der Kandel-Höhenweg ist technisch nicht besonders schwer. Meist ist die Strecke sehr gut markiert, aber an ein paar Stellen kann man dennoch eine Karte oder einen GPS-Track brauchen.
Hier ist der Link zur Seite des Schwarzwald-Tourismus mit den offiziellen Infos über diesen Weg: www.schwarzwald-tourismus.info/touren/kandelhoehenweg
Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.
Im Buch „Der Deutschland-Wanderer“ erzähle ich viel mehr als im Internet über meine Erlebnisse und persönliche Eindrücke beim Abenteuer Fernwanderung auf den ersten 10.000 Kilometern und beschränke dafür die online stehenden umfangreichen Streckenbeschreibungen auf die wesentlichen Elemente. Weitere Infos stehen hier: https://d-wanderer.de/aktuelles.php