Der Albsteig (Schwäbische Alb Nordrandweg HW 1, nicht verwechseln mit dem anderen Albsteig im Schwarzwald!) ist einer der schönsten und ältesten Weitwanderwege Deutschlands. Die offiziell in 16 Etappen eingeteilte Strecke führt 365 km weit von Donauwörth bis Tuttlingen meist am Rand der Schwäbischen Alb entlang, oft direkt am Albtrauf, wo die Hochfläche mit sehr steilen, felsigen Hängen vom ein paar hundert Meter tiefer gelegenen Hügelland abgegrenzt wird.
Als ich mit dem Zug Donauwörth erreiche, liegt noch eine dünne Nebelschicht über Donau und Müritz. Durch ein großes Stadttor gehe ich in die auf einer Flussinsel gelegene Altstadt.
Schon bald nachdem ich die Stadt verlasse, lösen sich die letzten Nebelreste auf und ich wandere durch eine sonnige, von den ersten Herbstfarben geprägte Landschaft.
In Wörnitzstein steht auf einem großen Felsblock die Kalvarienbergkapelle. Der Fels wurde vor 14,5 Millionen Jahren beim Meteoriteneinschlag im Nördlinger Ries so wie viele andere Gesteinsbrocken viele Kilometer weit durch die Luft geschleudert.
Fast alle Etappen des Albsteig wandere ich bei sehr angenehmen Temperaturen und mit viel Sonnenschein.
Höhepunkt der ersten Etappe ist Harburg mit dem sehr sehenswerten Schloss, das ich bereits im Frühjahr am Ende meiner Frankenweg-Wanderung besichtigt habe.
Bald erreiche ich den Gipfel des Bocksbergs, auf dem ich eine halbe Stunde lang in der Sonne sitze.
Kurz vor Mönchsdeggingen komme ich an einem ehemaligen Kloster vorbei, das momentan fast nur noch als Fotomotiv dient.
Am Morgen bedeckt Nebel die tiefen Bereiche des Nördlinger Ries, doch meine Route führt am sonnigen Rand des flachen, mehr als 20 km durchmessenden Meteoritenkraters entlang.
Später führt der Albsteig eine Weile durch ein riesengroßes Wildgehege. Groß bedeutet aber auch, dass die Tiere jede Menge Platz haben, sich weit abseits der Wege zu verbergen. Nur einmal sehe ich in etwa 100 m Entfernung ein Wildschwein. Das läuft aber fort, als es mich erblickt.
Nun folgen ein paar nicht besonders abwechslungsreiche Kilometer, zuerst auf Feldwegen, dann durch Wald. Noch eine Weile durch den Wald, dann liegen der Schlossberg und die Burg von Bopfingen vor mir.
Bald darauf erreiche ich Bopfingen, wo ich mich gegenüber eines Fachwerkhauses aus dem Jahr 1505 auf eine Terrasse setze und Zwiebelkuchen mit Neuem Wein bestelle.
Auf dem ersten Kilometer sehe ich meist den Ipf neben mir, einen etwa 200 m hohen, überwiegend von Wacholderheide bedeckten Zeugenberg.
Dann geht es wieder meist durch bunten Herbstwald.
Kurz darauf erreiche ich Ruine Schenkenstein.
Insgesamt ist der Albsteig sehr gut markiert. Während der ersten Tage gibt es insgesamt nur vier oder fünf Stellen, an denen entweder eine Markierung fehlt oder ich sie übersehe sowie eine ärgerliche Fehlmarkierung, die ich später noch erwähne. Zwischen Gingen/Fils und Tuttlingen ist bis auf eine einzige Stelle sieben Tage lang alles perfekt.
Schloss Kapfenburg, in dem sich eine Musikschule befindet, ist ein hübsches Fotomotiv.
Als ich den Kocherursprung erreiche, bin ich zuerst enttäuscht, denn unter der Brücke liegen nur bemooste Steine, aber kein Tropfen Wasser fließt. Erst etwas unterhalb entspringt nun der Bach bei einem kleinen Quelltopf und plätschert dann munter bergab.
Bald erreiche ich den wenig sehenswerten Ort Unterkochen, in dem ich in einem ebenso wenig ansprechenden Gasthof übernachte.
Schnell marschiere ich bergauf. Bald erreiche ich den Aalbäumle-Aussichtsturm, wo ich die 123 Stufen hinauf steige. Von oben schaue ich hinab nach Aalen, am Albtrauf entlang und hinüber zum Volkmarsberg, meinem nächsten Ziel.
Bald danach stehe ich auf dem Volkmarsberg, wo mich vor allem die Vegetation der Wacholderheide fasziniert.
Nun führt der Weg zum Naturschutzgebiet Weiherwiesen, wo ich aber an keinem Teich vorbei komme.
Gegen Ende der Etappe schaue ich am Rosenstein hinab nach Heubach. Die Burgruine Rosenstein ist nicht besonders interessant. In Heubach gehe ich abends in das Alte Sudhaus, ein Restaurant, in dem man neben großen Braukesseln gutes Bier trinken kann.
Schon bei Sonnenaufgang steige ich wieder bergauf.
Nach vielen Kilometern durch herbstlichen Wald komme ich durch Weißenstein.
Ab heute führt der Weg oft direkt am oberen Rand der Abbruchkante des Albtrauf entlang. Als Albtrauf bezeichnet man den viele hundert Kilometer langen Steilabfall am Rande der Schwäbischen Alb. Meist endet das obere Hügelland an einer scharfen Kante, unter der sehr steile Hänge mehrere hundert Meter bergab führen.
Da diese Hänge für die Forstwirtschaft nicht geeignet sind, findet man hier noch an vielen Stellen eine natürliche, urwaldhafte Vegetation. Der Albsteig führt hier über traumhaft schöne Pfade zu vielen Aussichtspunkten.
Den ganzen Tag über war es recht sonnig. Nun zieht sehr schnell von Westen her eine fast schwarze Front am Himmel auf. Diese droht mit viel mehr als nur einem harmlosen Regenschauer.
In Wettkampftempo renne ich nun den teilweise steilen Pfad nach Gingen an der Fils hinab. Heute ist es aber kein Lauf um Platzierungen, sondern ein Wettrennen gegen das Unwetter. Das macht Spaß! Und entgegen aller Erwartung gewinne ich. Erst zwei Minuten nachdem ich unten ankomme, beginnt ein heftiger Regenguss.
Ab Gingen an der Fils wandert endlich mal wieder Annette eine Woche mit mir. Für ihre erste Etappe auf dem Albsteig erwischt sie heute einen recht verregneten Tag.
Die herbstlich bunt gefärbten Wälder gefallen uns auch bei Regen. Auch heute führt der Albsteig viel über schmale Wege und Pfade, nur selten über Asphalt oder Forstwirtschaftswege. Oft wandern wir wieder direkt an der Kante des Albtrauf entlang.
Die hübsche, abwechslungsreiche Etappe macht uns auch bei diesem Wetter Spaß. An der Traufkante stehen oft vom Wind bizarr geformte Bäume. Auf der anderen Seite des Weges dominiert eine angenehme Mischung aus Wald und Wiesen.
Am späten Nachmittag verlassen wir den Albsteig und wandern zum Übernachten etwa drei Kilometer hinab nach Neidlingen.
Am Morgen wandern wir zuerst wieder hinauf zum Albsteig. Dann erreichen wir bald die Ruine Reußenstein.
Bald kommen wir an weiteren Felsen vorbei, von denen man gut zurück zur Ruine schauen kann.
Am Hof „Ziegelhütte“, einem offensichtlich sehr beliebten Ausflugsziel, setzen wir uns an einen Tisch, trinken frische Bio-Buttermilch und essen hausgebackenen Kuchen.
Kurz darauf erreichen wir das Randecker Maar. Dieses ist mit 1200 m Durchmesser die größte Ausbruchsstelle des Albvulkanismus vor 16 bis 20 Millionen Jahren. Als Magma im Erdinneren beim Aufstieg auf das Grundwasser traf, kam es zu einer gewaltigen Wasserdampfexplosion. Dadurch entstand ein großer Krater, der im Laufe der Zeit von einem bis zu 130 m tiefen See gefüllt wurde. Auf dem Boden des inzwischen längst wieder ausgetrockneten Sees findet man heute in einer über 100 m dicken Schicht viele Versteinerungen.
Bei diesem herrlichen Wetter kommen sehr viele Spaziergänger auch von weit her zum großen Felsplateau des Breitenstein, genießen die Aussicht und spazieren über die weiten Wiesen.
Einige Kilometer weiter steht die Ruine Rauber, die aber außer einer Brücke und ein paar Mauern nicht viel bietet.
Nach einem Zwischenabstieg wandern wir hinauf zur Burg Teck. Wir hatten uns darauf gefreut, im Hof der Burg ein Bier zu trinken, doch auf diese Idee kamen viele hundert andere Leute ebenfalls. Kurz vor der Burg treffen wir auf die vom Parkplatz hier herauf strömende Völkerwanderung. An manchen Stellen müssen wir uns fast zwischen den Horden hindurch drängen. Im Burghof schreckt uns die lange Warteschlange bei der Selbstbedienungstheke ab, so dass wir gleich wieder weitergehen.
Zuerst drängen wir uns am Zufahrtsweg zwischen lauten Schulklassen hindurch, dann biegt der Albsteig nach links auf einen schmaleren Weg und uns umgibt wieder angenehme Stille.
Am späten Nachmittag kommen wir unten in Owen an.
Von Owen steigen wir gleich wieder hinauf zur Oberkante des Albtrauf hinauf. Heute wird die Sicht am Morgen durch trübes Wetter eingeschränkt. Doch vom Brucker Fels gefällt uns auch der Blick auf einige Wolken unter uns. Über dem niedrigeren Hügelland liegt anfangs starker Dunst.
Eine Weile folgt der Albsteig wieder der Traufkante, dann geht es ein paar Kilometer etwas dahinter weiter. Wir kommen an der Rekonstruktion von Pfostenschlitzmauern bei einem ehemaligen Eingangstor einer spätkeltischen Befestigungsanlage vorbei.
Den größten Teil des Tages über folgen wir wieder der Traufkante. Uns gefällt der Kontrast zwischen dem steilen Urwald auf der rechten Seite und den offenen Feld- und Wiesenflächen, die manchmal links von uns liegen.
Burg Hohen Neuffen steht ein paar hundert Meter abseits des Albsteig, doch dieser Umweg lohnt sich. Von der größten Burganlage Südwestdeutschlands hat man eine schöne Aussicht.
Und weiter geht es entlang der Traufkante. Auch in dieser Region gab es vor Jahrmillionen viele Vulkanausbrüche. Der Vulkan in der Region rund um Urach hatte im Laufe der Zeit etwa 360 verschiedene Schlote. Von manchen sieht man heute noch Spuren. Einige Meter links von unserem Weg ist in einem alten Krater ein kleiner Teich.
Bald darauf zweigt ein Pfad hinab zu einem alten Steinbruch ab, in dem ein alter Kraterschlot aufgeschnitten wurde. Deutlich erkennt man links das normale Gestein des Weißen Jura und links das vulkanische Material.
Vorbei an einigen weiteren Felsen mit Aussicht erreichen wir am frühen Nachmittag Bad Urach, wo wir den Abend in der Sauna des Thermalbads verbringen.
Am frühen Morgen färbt die Dämmerung den Hochnebel über Ruine Hohenurach rosa.
Zuerst sehen wir uns die mit vielen Fachwerkhäusern geschmückte Altstadt an.
Bald wandern wir wieder bergauf. Der Hochnebel hat sich aufgelöst, doch noch ist es dunstig, so dass wir auf den Abstecher zur Ruine verzichten. Der Weg führt zum Biergarten am oberen Ende des Uracher Wasserfall. Am Geländer kann man zuschauen, wie das Wasser 40 m in die Tiefe stürzt.
Hier sollte man unbedingt auf dem Wanderweg hinab steigen, der zum unteren Ende des Wasserfall führt. Wer gleich auf dem Albsteig weiter hinauf wandert, verpasst etwas. Diese hin und zurück zusätzlichen 15 - 20 Minuten lohnen sich.
Dann führt uns der Albsteig hinauf zu den Rutschenfelsen, die uns wieder weite Aussicht bieten.
Mit einem Mix aus Wald und Wiesen geht es weiter. Dieser Tag führt uns fast nur über leichte Wege.
Vom Aussichtsturm an der Hohen Warte sehe ich, wie der Nebel unter mir nun immer weiter vom niedrigeren Teil der Alb über den Trauf auf die Hochflächen vordringt.
Nun dauert es nun nicht mehr lange, bis wir im Nebel wandern. Vor allem auf einem Streckenabschnitt, der lange Zeit viel über Wiesen und Alleen mit uralten Bäumen führt, gefällt uns auch dieses Grau sehr gut.
Ein paar Kilometer durch nebligen Wald ziehen sich etwas in die Länge. Zwischendurch geht es über eine große Wiesenfläche, auf der wir heute scheinbar ins Nichts marschieren.
Bei der Burgruine Greifenstein, von der nur noch niedrige Mauerreste stehen, färbt sich der Himmel über uns schon wieder blau. Wir setzen uns eine Weile auf eine Bank und sehen zu, wie sich langsam auch unter uns der Nebel auflöst.
Bald scheint wieder die Sonne und wir marschieren durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Bei Holzelfingen sehen wir im Dunst weit vor uns erstmals Schloss Lichtenstein.
Bald darauf steigen wir nach Honau ab, wo wir übernachten. Beim Übernachten erlebt man immer mal wieder etwas Neues. In unserem Hotel muss man gebückt duschen und auf der Toilette kann man nur diagonal sitzen, weil davor kein Platz für die Beine ist. Aber Abendessen und Frühstück sind hervorragend.
Am frühen Morgen steckt Schloss Lichtenstein über uns im dichten Nebel. Doch schon während dem Aufstieg öffnen sich erste blaue Lücken am Himmel. Als wir schließlich das Schloss erreichen, zieht neben uns noch immer Nebel um die Mauern, doch der Turm wird bereits von der Sonne beleuchtet. Eine halbe Stunde lang stehen wir auf einer Aussichtsplattform und beobachten, wie der Nebel das Schloss immer mehr freigibt. Unvergesslich!
Danach nehmen wir an einer interessanten Führung durch das Schloss teil. Dies empfehlen wir auch allen anderen Albsteig-Wanderern.
Nach der Führung hat sich der Nebel fast vollständig aufgelöst. Von einem Felsen blicken wir zurück nach Honau und zum Schloss.
Bald darauf besichtigen wir die Nebelhöhle, die meiner Meinung nach die schönste Höhle auf der Schwäbischen Alb ist. Heute lassen wir uns viel Zeit, auf dem gut ausgebauten Weg durch diese Wunderwelt mit vielen prächtigen Tropfsteinen zu spazieren.
Als wir anschließend direkt neben der Höhle im Restaurant die schwäbische Spezialität Maultaschen essen, treffen wir erstmals Matthias, der ebenfalls den Albsteig wandert. Ihm werden wir heute und an den nächsten Tagen noch mehrmals begegnen und immer wieder nette Gespräche führen.
Wieder wechselt die Strecke ab und zu zwischen Trauf, Wald und Wiesen.
Am späten Nachmittag erreichen wir den Wanderparkplatz Roßberg. Da wir nur noch wenige Kilometer von unserem Tagesziel entfernt sind, ergänze ich meine Etappe um den Aufstieg auf den Roßberg. Annette bleibt unten auf einer Bank sitzen, während ich als Trailrunner ohne Gepäck den anstrengenden Pfad hinauf zum Wanderheim laufe, oben kurz die Aussicht fotografiere und dann in hohem Tempo wieder hinabrenne. Es macht mir nach wie vor Spaß, manchmal auch zu laufen statt immer nur zu wandern.
Wir dachten, dass wir nun bald den Bolberg erreichen, doch irgendwo verpassen wir unterwegs eine Abzweigung und verlieren viel Zeit auf einem längeren Umweg. Nun müssen wir uns nun sehr beeilen, da der Sonnenuntergang naht. Doch auf dem außerordentlich steilen und unwegsamen Pfad kommen wir nur sehr langsam voran. Allmählich befürchten wir, unser Ziel nicht mehr bei Tageslicht zu erreichen. Zum Glück ist danach der Abstieg vom 880 m hohen Bolberg zu unserer 3 km abseits des Albsteig liegenden Unterkunft in Willmadingen sehr leicht.
Heute starten wir vor Sonnenaufgang. Der farbenfrohe Himmel belohnt uns für das frühe Aufstehen.
Im Winterhalbjahr kann man zwar nicht so lange bei Tageslicht wandern, dafür erlebt man ab und zu herrliche Momente in der Dämmerung.
Zuerst marschieren wir auf einer anderen Route als gestern zum Albsteig, durchqueren bald Talheim und wandern dann recht bequem zum Gebiet des Mössinger Erdrutsch hinauf. Hier gab es 1983 den größten Erdrutsch der letzten 100 Jahre in Deutschland. Auf einer Breite von 600 m rutschten 5 bis 6 Millionen Kubikmeter Erde in die Tiefe. Die Kante des Albtrauf wurde um teilweise mehr als 30 Meter nach hinten verlegt. Unterhalb der Abbruchstelle lässt der Blick auf die Felswand erahnen, welche Erdmassen damals hinab gedonnert sind. Die riesigen Schutthügel unterhalb kann man nur noch auf Fotos der Infotafeln gut erkennen, da inzwischen wieder Wald darauf wächst.
Die Sonne sehen wir heute leider nur selten. In der Ferne ragen die Berge des Schönbuch aus dem Nebel heraus.
Auch heute wandern wir meist direkt an der Traufkante entlang. Es überrascht uns, dass diese Pfade meist kilometerweit ohne allzu große Höhenunterschiede voran führen. Diese Art zu wandern ist recht angenehm. Und natürlich gibt es dazu meist viel Aussicht.
Nach vielen recht bequemen Kilometern marschieren wir weit hinab nach Jungingen und anschließend ebenso weit hinauf zum Hohen Berg. Danach folgen wir erneut der Traufkante. Bald sehen wir in der Ferne Burg Hohenzollern, der wir dann immer näher kommen.
Unterwegs kommen wir auch an einer kleinen Wacholderheide vorbei. Der Kohlwinkelfelsen ist ein weiterer schöner Aussichtspunkt.
Typisch für den Albtrauf sind auch die an manchen Stellen auftretenden, mehrere Meter breiten Risse, die vorgelagerte Bereiche der Kante vom festeren Boden trennen. Besonders stark fällt dies am Hangenden Stein auf, einem großen, felsigen Abschnitt des Albtrauf, der bereits durch mehrere Meter tiefe Risse vom stabileren Bereich abgeschnitten wurde und irgendwann mit großem Getöse in die Tiefe stürzen wird.
Auf den 1,3 km langen Abstecher zum Zeller Horn, von dem man den schönsten Blick auf Schloss Hohenzollern hat, verzichten wir wegen inzwischen sehr trübem Wetter. Nach einem kurzen Abstieg erreichen wir das Hotel Zöllersteighof, in dem wir heute übernachten.
Schon wenige Minuten nach dem Frühstück genießen wir an der Traufkante einen herrlichen Blick auf die Burg Hohenzollern.
Die Route wechselt heute oft zwischen Trauf und etwas davon entfernten Wegen. Ein paar Mal kommen wir wieder an hübschen Wacholderwäldchen vorbei.
Auf dem 921 m hohen Böllat setzen wir uns lange auf eine Bank, essen etwas und genießen die Aussicht auf den Trauf und hinüber zum Schwarzwald.
Bald darauf steigen wir 320 Höhenmeter hinab nach Laufen. Dann geht es wieder eine Weile ordentlich bergauf. Nach einem fast ebenen Forstwirtschaftsweg folgt der schweißtreibendste Pfad des Albsteig. Steil geht es hinauf zum wunderschönen Naturschutzgebiet Hülenbuchwiesen mit weiten Wiesenflächen und schönen Bäumen.
Das 956 m hohe Hörnle ist nicht nur ein großartiger Aussichtspunkt. Auch die Wiesen dahinter begeistern uns.
Noch ein kurzes Stück Genusswandern, dann erreichen wir die Jugendherberge Lochen, in der wir übernachten. Eine Weile sitzen wir draußen auf der Terrasse.
Dann lockt uns doch noch der nur etwa 500 m entfernte Gipfel des 963 m hohen Lochenstein, auf dem wir bleiben, bis wir zum Abendessen zurück müssen.
Am Morgen liegt in den Tälern noch vereinzelt Nebel, doch darüber leuchtet ein tiefblauer Himmel.
Schon kurz nach dem Start führt uns diese Etappe wieder durch schöne Wacholderwäldchen.
Bald darauf wird es beim Fernmeldeturm Plettenberg sogar noch schöner.
Hier oben ist aber außer der idyllischen Natur auch ein gigantischer Steinbruch, dessen Abbaumaterial mit einer großen Seilbahn zu einer etwa 350 m tieferen Fabrik transportiert wird.
Am Gipfel sitzen wir lange in der Sonne und freuen uns über das für Ende Oktober ungewöhnliche T-Shirt-Wetter.
Zwischen uns und dem Schwarzwald liegt teilweise Nebel, doch den Feldberg (auf dem Foto oben rechts) erkennen wir klar.
Beim Abstieg nach Ratshausen gibt es einen ausgesprochen steilen, mit stabilem Geländer gesicherten Abschnitt. Doch bald geht es bequem weiter.
Leider finden wir unterwegs nirgends einen Laden oder ein Restaurant. Da wir keinen Proviant mehr haben, steigen wir am Nachmittag sehr hungrig auf den 1015 m hohen Lemberg, den höchsten Gipfel der Schwäbischen Alb. Vom Aussichtsturm können wir im Dunst gerade noch die Kette der Alpen von der Zugspitze bis zum Eiger erkennen. Unten über dem flachen Hügelland liegt teilweise noch immer Hochnebel, doch Rottweil, Villingen und fast alle hohen Gipfel des Schwarzwald sehen wir gut.
Bald sind wir unten in Gosheim, wo wir am südlichen Ortsende nahe des Albsteig in einer günstigen und sehr gut ausgestatteten Ferienwohnung übernachten.
Eine halbe Stunde wandern wir bergauf bis zum Weißen Kreuz, dann führt uns der Rest der Etappe meist ohne große Aufstiege weiter.
Heute ist es deutlich dunstiger als gestern. Den Schwarzwald erkennen wir noch, aber die Alpen bleiben vor uns verborgen.
Ein Weg führt 200 m links vom Albsteig auf einen kleinen Hügel, der ideal für eine Rast zum zweiten Frühstück ist.
Noch ein Stück durch Wald am Trauf entlang, dann sehen wir Tuttlingen unter uns. Der Albsteig endet unten an der Donau. Schade. Gerne wären wir noch ein paar Tage weiter gewandert.
Da Tuttlingen auch Ziel bzw. Start des Schwäbische Alb Südrand Weg ist, könnte man von hier gleich die traumhaft schönen Etappen am Donaudurchbruch beginnen.
Hier ist der Link zur Seite des Schwäbische Alb Tourismusverband e.V. mit den offiziellen Infos über diesen Weg: https://www.schwaebischealb.de/wandern/albsteig
Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.
Im Buch „Der Deutschland-Wanderer“ erzähle ich viel mehr als im Internet über meine Erlebnisse und persönliche Eindrücke beim Abenteuer Fernwanderung auf den ersten 10.000 Kilometern und beschränke dafür die online stehenden umfangreichen Streckenbeschreibungen auf die wesentlichen Elemente. Weitere Infos stehen hier: https://d-wanderer.de/aktuelles.php