Oft kann man im Winter im Schwarzwald unter strahlend blauem Himmel spazieren, während die Rheinebene unter Hochnebel liegt. Mitte Januar ist es in diesem Winter aber lange Zeit auch oben grau und trübe. Als ich am Seibelseckle aus dem Bus steige, beobachte ich zuerst eine Weile die Skifahrer, die oben im Nebel scheinbar aus dem Nichts oben auftauchen und dann den relativ kleinen Skihang hinab fahren. Das kleine Restaurant ist donnerstags geschlossen. Am Dach hängen beeindruckende Eiszapfen.
Heute wandere ich zuerst kurz vom Parkplatz ein Stück auf der nur für Anlieger freien Straße hinab in Richtung Hotel Auerhahn, biege dann aber auf den breiten Weg hinab ins Tal des Kesselbach ab. Unterwegs scheint ein winterlicher Baumgeist den Weg zu bewachen.
Der breite Weg endet an einer Brücke über den Kesselbach. Danach geht es auf der anderen Seite über einen schmalen Pfad weiter.
Hier steht eine Bank unmittelbar hinter einer Stelle, an der mitten auf dem Weg Quellwasser aus dem Boden dringt. Im Sommer ist hier alles trocken, doch jetzt schmilzt das wärmere Quellwasser den Schnee.
An trockenen Stellen bleibt der vor einigen Stunden gefallene Schnee liegen, dazwischen schmilzt er im Quellwasser.
Hier braucht man etwas Trittsicherheit und Gleichgewichtsgefühl, da unter dem Neuschnee teilweise große, glatte Steine liegen.
Einige Zeit spaziere ich neben dem Bach bergab und bleibe sehr oft zum Fotografieren stehen.
Der Bach plätschert über viele sehr kleine Wasserfälle. Entsprechend viele Eiszapfen hängen über dem Wasser.
Aber auch die kleinen Bäche, die seitlich ins Tal hinab fließen, sind heute in Paradies für Eisfotografie.
Dann erreiche ich den "Schönen Felsen". Im Sommer finde ich diesen Namen übertrieben, da es im Nordschwarzwald viele Dutzend schönere Felsen gibt, aber heute begeistern mich viele tausend große und kleine Eiszapfen, die an der Felswand hängen. Mehr als eine halbe Stunde lang will ich hier nicht mit dem Fotografieren aufhören.
Ich wandere noch ein Stück weiter das Tal hinab bis zum Wildgehege. Dann gehe ich auf der selben Route zurück.
Da ich nun am Seibelseckle noch 55 Minuten auf den im Winter nur alle zwei Stunden fahrenden Bus warten müsste, spaziere ich noch auf der Westweg-Route zum Mummelsee.
Dieser befindet sich außerhalb vom Nationalpark. Am Wochenende ist mir hier zu viel Trubel, und eigentlich habe ich mir geschworen, die vielen Tausend Mummelsee-Fotos in den Sozialen Netzwerken nicht mehr durch eigene zu ergänzen, aber bei dieser Nebelstimmung und den vielen Eiskristallen am Ufer kann ich die Kamera nicht ausgeschaltet lassen.
Auf dem Heimweg mache ich noch einen Zwischenstopp bei Sand und spaziere hinab zum Sandsee, der mir heute wegen der Spiegelung besonders gut gefällt.
Mit der S-Bahn fahre ich nach Huzenbach im oberen Murgtal. Schon gleich nach dem Bahn-Haltepunkt führt der Weg über die Murg.
Diese Wanderung war bereits im Dezember, aber da an dem Tag keine guten Schnee- und Wetterverhältnisse für gute Fotos waren, stelle ich die Bilder jetzt erst an den Schluss dieses Kapitels.