9. Februar 2022

Kraichgau: Eppinger-Linien-Weg (42 km)

Eppinger-Linien-Weg

Der in beide Richtungen hervorragend markierte Eppinger-Linien-Weg führt in der Region Kraichgau-Stromberg 42 km weit von Mühlacker nach Eppingen. Die meisten Wanderer teilen ihn an der Bushaltestelle Sternenfels-Maulbronner Straße in zwei Etappen, man kann ihn aber auch in Maulbronn und Knittlingen (etwas abseits der Route) in drei Etappen teilen. Alle zwei Jahre findet hier ein Wandermarathon statt, bei dem die Teilnehmer die gesamte Strecke an einem Tag wandern. Und Marathonläufer können so wie ich heute natürlich auch die kompletten 42 km als Trainingsstrecke laufen.

Ich wandere in Süd-Nord-Richtung. Schon wenige Minuten nach Start in Mühlacker umgibt mich die typische Hügellandschaft des Kraichgau.

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© Günter Kromer

Die Eppinger Linien sind eine unter dem "Türkenlouis" um das Jahr 1695 errichtete Verteidigungsanlage, die von Pforzheim bis Neckargemünd reichte. Man kann an anderen Stellen den Spuren dieser Befestigung folgen, aber nur der Abschnitt zwischen Mühlacker und Eppingen wurde als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" zertifiziert. Vor allem im südlichen Bereich kann man hier ab und zu auf einem schönen Pfad direkt auf dem alten Wall laufen. Im Sommer ist der Graben neben dem Wall trocken, aber nach den starken Regenfällen der letzten Tage steht hier an vielen Stellen Wasser.

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Unter landschaftlichen Gesichtspunkten sind Frühling und Herbst die beste Zeit für Touren im Kraichgau, doch ich bin hier am liebsten im Winter unterwegs. In der dunklen Jahreszeit kann man auf diesen sonnigen Strecken ideal Licht tanken. Da es hier keine hohen Berge gibt, sind die Wege meist schneefrei.

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Nach drei Kilometern erreiche ich am Sauberg den ersten Aussichtspunkt.

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Die Eppinger Linien bestanden aus einem hohen Erdwall und einem 2,5 m tiefen Graben. Oft wurden sie mit einem 40 m tiefen Verhack aus gefällten Bäumen sowie an strategisch wichtigen Stellen mit Wachtürmen (Chartaque) under ständig besetzten Schanzen gesichert. Nun komme ich am Nachbau einer Chartaque vorbei.

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Felder, Streuobstwiesen, ein paar kleine Weinberge, stille Wälder und viele sanfte Hügel - diese Landschaft ist typisch für die Region.

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Von dieser einst sternförmigen Schanze blieben nur Erdwälle übrig.

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Nicht nur auf den vielen Feldwegen sondern auch in den lichten Wäldern kann ich heute pausenlos den Sonnenschein genießen.

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Manchmal laufe ich über breite Forstwirtschaftswege, dann führt die Route wieder über die schmalen Erdwälle.

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Hier wurden die ehemaligen Befestigungspalisaden rekonstruiert.

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Nach etwa 10 km erreiche ich Maulbronn. Zuerst führt der Weg hinauf zum Schafhof mit seinen herrlichen Fachwerkhäusern.

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Dann erreiche ich das Kloster, das zum UNESCO Welterbe zählt. Dieses weitläufige Gebäudeensemble wirkt wie eine Zeitreise.

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© Günter Kromer— Kloster Maulbronn

Kloster Maulbronn zählt zu den Zielen, die man in Deutschland auf jeden Fall mal besuchen sollte, am besten dann auch mit einer Führung.

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© Günter Kromer— Kloster Maulbronn
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© Günter Kromer— Kloster Maulbronn
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© Günter Kromer— Kloster Maulbronn
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© Günter Kromer— Kloster Maulbronn

Auch danach führt der Weg mal durch Wald, mal über Felder. Vom 382 m hohen Scheuelberg blicke ich weit über das Land.

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© Günter Kromer— Scheuelberg
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2014 wurden entlang der Strecke viele Großplastiken des Künstlers Hinrich Zürn aufgestellt. Diese spielen mit der regionalen Geschichte und Landschaft, so z.B. bei dieser neuen Mischung aus Chartaque und Holzverhau.

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In Sternenfels spaziere ich hinauf zum Schlossberg.

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© Günter Kromer— Sternenfels - Schlossberg

Vor dem Turm blicke ich weit über den Naturpark Stromberg-Heuchelberg.

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Die nördliche Streckenhälfte führt über weniger Pfade als die südliche. Oft laufe ich auf breiten, bequemen Wald- oder Feldwegen.

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Diesen Rastplatz nahe Kürnbach erreiche ich gerade zur rechten Zeit für eine Mittagspause.

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Wie bei Winterwanderungen gewohnt muss ich gelegentlich wegen Forstarbeiten kleine Umwege laufen. Dadurch erhöht sich meine Streckenlänge heute etwas.

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Entlang der Linie stehen einige schöne Grenzsteine.

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Noch einmal komme ich am Nachbau einer Chartaque vorbei. Bei dieser kann man sogar 48 Stufen hinauf steigen, doch von von oben sieht man nicht allzu viel.

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Einige Zeit laufe ich nun oft mehr oder weniger geradeaus, ohne allzu viele Höhenunterschiede. Kurz vor Schluss geht die Strecke dann ordentlich in die Beine, denn nun führt der Weg über eine lange Treppe bergab.

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Schließlich sehe ich Eppingen vor mir.

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Der Weg endet am Bahnhof, doch natürlich gehe ich noch wenige Minuten weiter, um mir mal wieder die Fachwerkhäuser im Zentrum von Eppingen anzuschauen.

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© Günter Kromer— Eppingen

Mit dieser kleinen Ergänzung bin ich heute 44 km gelaufen. Es hat Spaß gemacht!

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© Günter Kromer— Eppingen

Auf der Homepage des Naturpark Stromberg-Heuchelberg stehen die offiziellen Infos zu diesem Weg: https://www.naturpark-stromberg-heuchelberg.de/erleben/wandern/eppinger-linien-weg

Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.

Und hier stehen Infos über mein Buch „Der Deutschland-Wanderer“, in dem ich von meinen Erlebnissen auf den ersten 10.000 km erzähle:

https://d-wanderer.de/aktuelles.php