Im September 2021 holen wir einen Teil der wegen der beginnenden Corona-Pandemie im März 2020 abgebrochenen Küstenwanderung auf Rügen nach. Dieses Mal wollen wir aber nicht nur die Küste erkunden, sondern auch einige andere Strecken wandern. Eine schöne Tour beginnen wir am Bahnhof Binz. Von hier aus könnten wir in wenigen Minuten zum Ostseestrand spazieren, aber den kennen wir schon von unserer Wanderung im letzten Jahr. Stattdessen gehen wir direkt zum ebenfalls nahegelegenen Park der Sinne am Schmachter See.
Dann folgen wir dem Wanderweg in Richtung Jagdschloss Granitz durch den Wald. Bald überqueren wir die Schienen der Schmalspurbahn und folgen ihnen zum südlichen Ortsrand von Binz. Hier wirkt die Insel sehr ländlich. Dieses Foto könnte ebenso irgendwo am Alpenrand aufgenommen worden sein.
Dann spazieren wir durch einen alten, geschützten Wald bergauf. Bald erreichen wir das Jagdschloss Granitz, eines der bekanntesten Ausflugsziele auf Rügen.
Wir besichtigen das Schloss, in dem leider nur wenig von der ursprünglichen Ausstattung übrig blieb. Die Besteigung des Turmes, von dem man normalerweise einen weiten Rundblick über die Insel hat, ist noch immer wegen Corona verboten. Aber den berühmten Blick von unten auf die Wendeltreppe des Turmes können wir genießen.
Durch den Wald wandern wir hinab zum Torhaus. Beim Haltepunkt der Schmalspurbahn kommt uns einer der "Rasender Roland" genannten Dampfzüge vorbei, die regelmäßig zwischen Putbus und Göhren fahren.
Zwischen dem Naturschutzgebiet Salzwiesen und dem Neuensiener See geht es weiter nach Seedorf. Die landschaftliche Vielfalt dieser Insel überrascht und gefällt uns.
Bei Seedorf ist ein kleiner Hafen an einem breiten Verbindungskanal zwischen Neuensiener See und dem Rügischen Bodden. Hier begegnen wir vielen Radfahrern und Spaziergängern, die in einem der hübschen Biergärten rasten.
Über einen Hügel gehen wir weiter in Richtung Selliner See. Unterwegs überqueren wir mit einer Personen- und Fahrradfähre einen Kanal.
Bald darauf erreichen wir das Ostseebad Baabe, wo wir ebenfalls auf einen Strandbesuch verzichten. Wir fahren von hier aus mit dem Dampfzug eine Stunde lang bis zur Endstation an der Mole von Lauterbach, wenige Kilometer südlich von Putbus, wo wir uns mit Freunden treffen und den Nachmittag gemütlich am Hafen ausklingen lassen.
Der Link zu Karte und GPS-Track steht ganz am Ende dieses Kapitels.
Rügen ist vor allem wegen seiner Kreidefelsen berühmt, aber der Nationalpark Jasmund besteht nicht nur aus einer spektakulären Küste sondern vor allem aus großen Buchenwäldern, wie man sie heute nur noch an wenigen Stellen in Europa findet. Früher wuchsen solche Wälder fast überall, doch wegen der Forstwirtschaft gibt es leider nur noch wenige.
Heute suchen wir auf der Wanderkarte eine Route, die möglichst weit durch diese hügelige Landschaft führt. Ab dem Bahnhof von Sassnitz marschieren wir bergauf, am Friedhof vorbei und dann durch einen gepflasterten Hohlweg. Anfangs folgen wir immer den Wegweisern in Richtung Parkplatz Hagen.
Ab dem Parkplatz Hagen folgen wir dem Wegweiser in Richtung Königsstuhl. Eben noch sahen wir kaum andere Menschen, nun befinden wir uns dagegen auf einer Hauptwanderroute mit entsprechend viel Betrieb.
Ab dem Königsstuhl folgen wir einige Zeit dem Weg oberhalb der Klippen, den wir bereits von unserer Küstenwanderung kennen.
Dann zweigen wir wieder in den Wald ab und erreichen bald das UNESCO-Welterbezentrum, wo wir auf der Terrasse etwas essen und trinken.
Weiterhin wandern wir durch den Buchenwald des Nationalparks. Bald kommen wir in der Nähe von Werder an einem kleinen See vorbei. Von dort ist es nicht mehr weit zum "Parkplatz Nationalpark" am Ortsrand von Sassnitz.
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Von der Bushaltestelle Sagard-Schule gehen wir kurz auf die großen Supermärkte zu und folgen dann der Glower Straße 220 m weit in Richtung Norden. Dann zweigen wir auf einen Asphaltweg nach links ab (Wegweiser “Neuhof“ und „Wilder Schwan”). Diese Nebenstraße biegt nach 400 m leicht nach rechts, wir gehen aber statt dessen1,5 km geradeaus weiter durch eine sanfte, leicht hügelige Landschaft.
Von einer Landzunge aus sieht man hier in fast allen Richtungen den Großen Jasmunder Bodden.
Dann folgen wir dem Wanderweg in Richtung Lietzow, zuerst zwischen einer großen Baustelle und einem Waldstück mit einer Kriegsgräberstätte hindurch, dann an einem großen Schilfgebiet mit viel Abstand zum Ufer vorbei. Hier hören wir das laute Geschnatter von vielen Seevögeln, das Ufer sehen wir meist aber nicht. Immer wieder ziehen Gänse-, Kranich- und anderen Vogelschwärme über uns hinweg.
Die Hauptsaison für Kranichbeobachter hat noch nicht begonnen, aber dennoch sehen wir in dieser Woche auf Rügen jeden Tag Kraniche, mal unterwegs aus dem Busfenster, mal in ihren große Formationen in der Luft über uns.
In einem Waldstück sollen wir eigentlich an einem Abschnitt mit besonders verkrüppelten Buchen vorbeikommen, biegen aber an einer Kreuzung falsch ab, so dass wir dies verpassen. Schließlich erreichen wir Lietzow.
Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.
Und hier stehen Infos über mein Buch „Der Deutschland-Wanderer“, in dem ich von meinen Erlebnissen auf den ersten 10.000 km erzähle: