24. August 2021

Kaiserstuhl: Neunlindenpfad und Bienenfresserpfad

Der vor 16 bis 19 Millionen Jahren überwiegend durch Vulkanismus entstandene Bergrücken des Kaiserstuhl erhebt sich in der südlichen Rheinebene. Viele verschiedene Rund- und Zielwanderwege führen durch diese wunderschöne Region. Der Neunlindenpfad (16,5 km, 500 Höhenmeter) und der Bienenfresserpfad (16 km, 340 Höhenmeter) führen von Nord nach Süd über diese Berge. Wer nur einen der beiden Wege wandern will, kann anschließend mit dem Zug zum Startpunkt zurück fahren. Da die Wege in beide Richtungen markiert sind und beide nach Ihringen führen, kann man sie auch ideal zu einer langen Tagestour kombinieren.

Neunlindenpfad

Der Neunlindenpfad führt über die drei höchsten Erhebungen des Kaiserstuhl. Ich starte in Endingen am Kaiserstuhl. Vom Bahnhof führen mich die Wegweiser in die kleine Altstadt. Hier wundert es mich, dass als Entfernung nach Ihringen 21 statt 16 km angegeben wird. Dies bezieht sich aber auf die Route des Kaiserstuhlpfad, einer anderen, etwas längeren Strecke, die anfangs gemeinsam mit meinem Weg führt.

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© Günter Kromer— Endingen
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© Günter Kromer— Endingen

Am Ortsrand komme ich am Erlenweiher vorbei, in dem man im Sommer auch baden kann. Dann wandere ich auf einer langen Kastanienallee aus dem Ort heraus. Leider sind hier alle Kastanienbäume krank und verlieren bereits ihr Laub.

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© Günter Kromer

Dann marschiere ich 300 Höhenmeter weit durch lichten Eichen- und Buchenwald bergauf.

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© Günter Kromer

Auf dem 492 m hohen Katharinenberg steht eine kleine Kapelle. Da dieser Gipfel fast komplett von hohen Bäumen bewachsen ist, hat man hier oben leider kaum Aussicht. Für kurze Zeit führt meine Route nun gemeinsam mit dem Katharinenpfad weiter, den ich im letzten Oktober fotografiert habe.

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© Günter Kromer
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Bald sehe ich unter mir Schelingen.

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© Günter Kromer

Die Route des gut markierten Neunlindenpfad wird geprägt durch den Wechsel zwischen schönen Wäldern und den Terrassen der Weinberge sowie vom Blick zum Schwarzwald im Osten und über die Rheinebene zu den Vogesen im Westen.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer

Nachdem ich die Route des Badbergpfad gekreuzt habe, könnte ich einen Abstecher zum Eichelspitzturm machen, von dem aus man bei passendem Wetter einen schönen Rundumblick auf die Region hat. Da heute aber wegen starkem Dunst der Schwarzwald und die Vogesen nur schemenhaft erkennbar sind und da ich bald auf einen anderen Turm steigen werde, verzichte ich auf diesen Umweg. An der Straße beim Vogelsangpass parken vielen Autos. Viele Urlauber wollen nicht weit wandern und nutzen diese Stelle als Ausgangspunkt für einen ganz kurzen Spaziergang.

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© Günter Kromer

Bald darauf erreiche ich den Neunlindenturm. Dieser steht nahe des 557 m hohen Totenkopf, dem höchsten Gipfel am Kaiserstuhl, der von einem Funkturm gekrönt wird.

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© Günter Kromer

Vom Neulindenturm blicke ich eine Weile auf die dunstige Landschaft hinab.

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© Günter Kromer— Neunlindenturm

Dann wandere ich weiter. Schließlich weicht der bisher gewohnte Mischwald einer sehr vielseitigen Baum- und Strauchvegetation.

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© Günter Kromer

Zuletzt führt mich der Neulindenpfad über Weinberge und Hohlwege hinab nach Ihringen.

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© Günter Kromer

In die Lösswände der Hohlwege haben viele Vögel, Insekten und andere Tiere kleine Höhlen gegraben.

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© Günter Kromer

Bienenfresserpfad

In Ihringen kaufe ich mir in einer Bäckerei nahe der Kirche etwas zu essen und trinken. Dann starte ich den Rückweg auf dem Bienenfresserpfad. Wie der Name schon andeutet, führt diese Strecke durch eine Gegend, in der man diesen herrlich bunt leuchtenden Vogel entdecken kann. Obwohl in den Hohlwegen noch viele Exemplare dieses in Deutschland sehr seltenen Vogels leben, sehe ich heute keinen einzigen.

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© Günter Kromer

Dafür fliegen viele Schmetterlinge neben dem Weg.

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Anders als der Neunlindenpfad führt diese Strecke fast ausschließlich über sonnige Weinberge.

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© Günter Kromer

Die Route ist meist gut markiert, aber hier empfehle ich auf jeden Fall, einen Kartenausdruck der Strecke oder den GPS-Track mitzunehmen. Oft hängen an den Abzweigungen nur als Markierung gelbe Rauten, manchmal steht auch nur die Bezeichnung eines anderen Weges. Als ich an einer Stelle nur noch “Lösshohlwege-Pfad” lese, glaube ich zuerst, eine Abzweigung verpasst zu haben, doch ich bin richtig.

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© Günter Kromer— Bickensohl

Diese Wanderung führt mich zu einigen besonders schönen und tief eingeschnittenen Hohlwegen. Obwohl der Kaiserstuhl seine Entstehung überwiegend dem Vulkanismus verdankt und nur im Osten meist aus Sedimentgestein besteht, sieht man hier nur an sehr wenigen Aufschlüssen die alte Lava. Meist wurde der Boden in der letzten Eiszeit von einer dicken Schicht aus Löss bedeckt.
Der eindrucksvollste Hohlweg auf meiner heutigen Tour ist die bis zu 15 m tiefe Eichgasse.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer
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© Günter Kromer

Die Zeit der Weinernte naht.

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© Günter Kromer

In Oberrotweil führt die Strecke am Bahnhof vorbei. Von hier könnte man auch mit dem Zug weiter fahren, denn der schönste Teil des Weges liegt bereits hinter uns. Wieder folgt Weinberg auf Weinberg. Ich komme an Bischoffingen vorbei.

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© Günter Kromer— Bischoffingen

Weinberg folgt auf Weinberg.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer

Schließlich erreiche ich bei Königschaffhausen das Ende des Bienenfresserpfades. Von dort sind es mit dem Zug nur etwa vier Minuten bis zurück nach Endingen.
Auf der Homepage von Naturgarten-Kaiserstuhl stehen die offiziellen Angaben zu diesen beiden Wanderwegen.

Neunlindenpfad: https://www.naturgarten-kaiserstuhl.de/de/kaiserlich-erleben/wandern#/article/70b3940e-d338-4ee8-98c8-fa9d02c98658

Bienenfresserpfad:  https://www.naturgarten-kaiserstuhl.de/de/kaiserlich-erleben/wandern#/article/51e684a6-9183-48a8-b645-83a8d478afca

Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.

Und hier stehen Infos über mein Buch „Der Deutschland-Wanderer“, in dem ich von meinen Erlebnissen auf den ersten 10.000 km erzähle:

https://d-wanderer.de/aktuelles.php