Der wunderschöne Rundweg Gochsheim ist zwar nur kurz, zählt aber zu den Touren, die man im Kraichgau auf jeden Fall ins Wanderprogramm nehmen sollte. Da es zwischendurch viel zu sehen gibt und da der Weg zwischendurch auch über Treppen führt, braucht man dafür mehr Zeit, als es die reine Streckenlänge erwarten lässt. Wer weiter wandern will, kann ihn ideal mit einem Teil des Kraichgauer Fischwanderweg kombinieren, siehe nächstes Kapitel.
Start des sehr gut markierten Weges ist die S-Bahn Haltestelle Gochsheim. Von dort spaziere ich bequem hinauf zum Schloss.
Wer genug Zeit hat, sollte in Gochsheim auch das Deutsche Zuckerbäckermuseum und Badisches Bäckereimuseum besichtigen, falls geöffnet ist. Ein Besuch dieser großen und faszinierenden Ausstellung lohnt sich auf jeden Fall.
Unten sieht man von einem Parkplatz aus die Trockenmauern, Schloss und Kirche besonders gut.
Dann folge ich der Markierung hinauf in Richtung Flehinger Berg. Unterwegs blicke ich hinüber zur Altstadt von Gochsheim.
Oben sieht man nur wenig von Gochsheim, dafür blicke ich auf eine für das Kraichgau typische Hügellandschaft mit weiten Feldern.
Ein kurzer, aber sehr steiler Aufstieg führt mich zu einem wunderbaren Aussichtspunkt.
Diese Strecke kann man als lange Tagestour mit Start und Ziel beim Bahnhof Münzesheim wandern, auf Wunsch auch noch um einen Abstecher zur OWK-Hütte oberhalb des Ortes ergänzen, oder sie in eine Nord- und Südroute trennen. Auf dieser Seite stelle ich die lange Rundwanderung vor, empfehle aber, nur die Nordrunde zu wandern und sie durch den Gochsheimer Rundweg zu ergänzen.
Ab dem Bahnhof folge ich den Fisch-Markierungen in Richtung Norden. Der Weg führt nicht direkt am 1684 erbauten Fachwerkhaus Alte Schmiede vorbei, aber man sieht es von der Kirche aus und kann einen kurzen Abstecher machen.
Immer geradeaus wandere ich in Richtung Norden aus dem Ort heraus. Wegen der sehr sonnigen Strecken ist Frühling oder Herbst die beste Jahreszeit für Kraichgau-Touren, aber mir gefällt es hier im Juni am besten, wenn überall Mohn und viele andere Blumen blühen. Für diese Wanderungen wähle ich Tage, an denen der Wetterbericht keine Hitze ankündigt.
Ein kurzer, markierter Abstecher führt mich zum acht Meter tiefen St. Blasius Brunnen. Diese Quelle wurde bereits von den Römern genutzt. Von einer Kirche, die einst neben der Quelle stand, blieben nur unscheinbare Fundamentreste. Die gemauerte Quellfassung stammt aus dem 20. Jahrhundert.
Bald darauf erreiche ich die Stelle, an der ein Wegweiser nach links auf die kurze Nordrunde und nach rechts zur Südrunde führt. Ich biege rechts ab und wandere über meist asphaltierte oder mit Betonplatten versehene Wege weiter.
Während die Nordroute lückenlos markiert ist, braucht man für den Süden unbedingt Karte oder GPS-Track, da hier momentan viele Kreuzungen oder Abzweigungen nicht markiert sind.
Bei Büchig komme ich am Angelpark vorbei, aber die eingezäunten, betonierten Fischbecken bieten keinen fotogenen Anblick. Doch bald kann ich oben auf den Hügeln wieder die weite Aussicht genießen.
Dann erreiche ich wieder die Strecke der Nordroute. An einer Stelle zeigt ein Wegweiser sogar nach Peking (7800 km), New York (6200 km) und anderen Zielen. So weit will ich heute aber nicht mehr wandern.
Auf einer Bank erhole ich mich eine Weile von der zwar streckenmäßig leichten, aber heute recht warmen Wanderung.
Dann erreiche ich die Stelle, wo der Fischwanderweg nach links in Richtung Tongruben führt, aber nach rechts einen Abstecher zu einer Fischzucht anbietet, bei der man aber nur nach Vorbestellung Forellen kaufen kann.
Wer die von mir empfohlene Kombination aus Nordroute und Gochsheimer Rundweg wandern will, geht hier nach rechts und folgt den Wegweisern bis zum Schloss und wandert von dort über Flehinger Berg zum Bahnhof Gochsheim. Die Kombination aus Nordroute und Rundweg ist 11 km lang. Wer nicht mit der Bahn sondern zu Fuß zurück nach Münzesheim will, erreicht über die Münzesheimer Straße gleich wieder den Fischwanderweg, auf dem es noch etwa 3 km zum Bahnhof Münzesheim sind.
Wer auf dem Fischwanderweg links bleibt, kommt nun gleich zum Naturschutzgebiet Tongrube Gochsheim.
Danach führt der Weg kurz durch ein Industriegebiet, anschließend entlang der Bahnstrecke zuerst über sonnige Felder. Dann sieht man in einem unter Naturschutz stehenden Bruchwald, wie es im Kraichtal aussah, bevor überall Felder angelegt wurden. Zuletzt geht es noch kurz durch Münzesheim bis zum Bahnhof.
Die hervorragend markierte Strecke wurde zum 50. Stadtjubiläum von Kraichtal neu ausgeschildert.
Annette und ich starten mit der Wanderung im Norden von Oberöwisheim. Wer mit der S-Bahn kommt, folgt ab der S-Bahn Haltestelle der Straße durch den Ort bis hier herauf.
Auf der Oelbergstraße gehen wir an den beiden Kirchen vorbei. Dann führt uns der hervorragend markierte Rundwanderweg links bergauf.
Ein Rastplatz lädt zu einer Pause ein, doch da wir noch nicht lange unterwegs sind, gehen wir gleich weiter.
Wie fast alle Kraichgau-Touren bietet auch diese Strecke recht viel Sonnenschein. Ab und zu führen die Wege über Betonplatten oder Asphalt.
Eine Weile wandern wir nun durch Wald. Dann führt uns der Weg an Aussichtspunkten mit Blick auf Zeutern vorbei.
Dies ist einer der schönsten und tiefsten Hohlwege im Kraichgau. Bis zu 13 m ragen die steilen Lösswände empor. Nirgends in Deutschland ist die durch Ablagerungen aus der Eiszeit entstandene Schicht aus Löss so dick wie im Kraichgau, wo sie bis zu 30 m tief ist. Der besonders fruchtbare Lössboden trug wesentlich dazu bei, dass hier die Landschaft schon früh durch Ackerbau geprägt wurde.
Der Pfannwaldsee ist ein beliebtes Ausflugsziel. Wer mit dem Auto kommt, kann auch hier anstatt in Oberöwisheim parken und nach der Wanderung noch eine Weile am Ufer sitzen. Am Wochenende sind aber oft alle Bänke belegt.
Auf der Homepage von Kraichgau-Stromberg Tourismus stehen die offiziellen Infos zu diesen drei Wanderungen sowie vielen anderen Touren: https://www.kraichgau-stromberg.de/wandertipps#c8799
Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.
Und hier stehen Infos über mein Buch „Der Deutschland-Wanderer“, in dem ich von meinen Erlebnissen auf den ersten 10.000 km erzähle: