Der Heidelbeerweg bei Enzklösterle (12,7 km, 380 Höhenmeter) wurde als Premiumweg zertifiziert. Die in beide Richtungen sehr gut markierte Strecke bietet viel Abwechslung. Ich wanderte die Route entgegen dem Uhrzeigersinn. Ich starte bei der Tourist-Info. Vorbei an einem sehr aufwändig gestalteten Abenteuer-Minigolfplatz führt mich der Weg schnell aus dem Ort heraus. Oben geht es dann einige Zeit am Waldrand entlang, oft mit Ausblick auf den Ort.
In dieser Wanderrichtung ist die erste Streckenhälfte sehr leicht. Ganz entspannt schlendere ich über breite Wege.
Seit dem letzten Sommer kommt man beim Wandern immer häufiger an solchen Selbstbedienungs-Verpflegungsstellen vorbei, an denen man sich die Getränke aus dem Brunnen holt und das Geld in eine kleine Kasse wirft. Das gefällt mir sehr gut.
Schließlich erreiche ich das Kulturdenkmal Rußhütte. Hier wurde ab 1829 fast 70 Jahre lang Kienruß produziert. Beim Kienrußbrennen wurde aus Zapfen von Nadelbäumen sowie anderem harzhaltigen Holz ein schwarzes Färbemittel erzeugt, das unter anderem für Druckerschwärze genutzt wurde.
Dann geht es auf der anderen Seite des Enztals bergauf, zuerst über breite Wege, dann in einem Seitental auf einem urigen Pfad.
Schließlich führt ein sonniger Steig zwischen Kiefern, Farn, kleinen Sandsteinfelsen und natürlich auch Heidelbeersträuchern bergauf.
Von einer Aussichtsplattform, auf der man auch heiraten kann, blicke ich hinab nach Enzklösterle.
Bald darauf führt der Weg nun für kurze Zeit recht steinig und verwurzelt durch eine wilde Felslandschaft.
Die letzten Kilometer führen mal auf schmalen, mal auf breiten Wegen hinab nach Enzklösterle. Im Kurpark steht der Nachbau eines großen Flosses. Auf diese Weise wurde früher das Holz aus dem Schwarzwald hinab zum Rhein und bis nach Holland transportiert.
Ich setze mich noch kurz in den Kurpark. Dann fahre ich mit dem Auto wenige Kilometer weiter.
Im Ortsteil Enzklösterle-Rohnbach beginnt beim Waldparkplatz Bärlochkar ein drei Kilometer langer Urwalderlebnispfad, der durch den Bannwald in einem ehemaligen Gletscherkar führt.
Das Bärlochkar entstand wie viele andere Kare im Nordschwarzwald während der letzten Eiszeit, hat aber keinen Karsee mehr. Schon 1997 wurde dieses Gebiet als Bannwald ausgewiesen. Seither kann man gut beobachten, wie sich aus der ohnehin abseits des Weges schwer zugänglichen Region ein neuer Urwald entwickelt.
An manchen Stellen ist der Weg etwas steinig oder matschig, richtig schwer wird er aber nie.
Hier stehen die offiziellen Infos über diese beiden Wege: https://www.enzkloesterle.de/de/freizeit-aktiv/wandern
Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.
Und hier stehen Infos über mein Buch „Der Deutschland-Wanderer“, in dem ich von meinen Erlebnissen auf den ersten 10.000 km erzähle: