In der Nähe von Pirmasens gibt es im UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen drei sehr lohnende Premiumwanderwege.
Nur selten hat mich ein relativ kurzer Rundwanderweg so fasziniert wie dieser. Naturfreunde und Hobbyfotografen empfehle ich, für diese Strecke viel mehr Zeit einzuplanen, als man es für 6,2 Kilometer und 163 Höhenmeter normalerweise braucht. Immer wieder gibt es etwas zum Staunen und Entdecken.
Von Pirmasens aus fahre ich in den Ortsteil Niedersimten und dort durch das Gersbachtal zum Parkplatz beim Naturfreundehaus Niedersimten. Hier beginnt dieser Premiumwanderweg. Zuerst komme ich an einem von mehreren idyllischen Weihern vorbei.
Nach einer Weile erreiche ich den nächsten Weiher, an dessen Ufer ein Rastplatz mit einer kleinen Hütte ist.
Dann führt mich ein schmaler Weg durch den Wald schnell bergauf. Bald sehe ich die ersten Felsen vor mir.
Farne und Moos wachsen an den farbenprächtigen Sandsteinfelsen. Ein kleiner Wasserfall plätschert von oben herab. In letzter Zeit hat es nur wenig geregnet. Nach starken Regenfällen fließt und plätschert hier sicherlich noch viel mehr Wasser.
Ein weiterer Aufstieg führt an Felsen vorbei, wo die Erosion große Lücken zwischen den Felsplatten freigespült hat.
An einigen Stellen kann ich in diese Höhlen hinab steigen. Da in einigen am Grund Wasser plätschert, wirken diese Kleinode wie magische Welten.
Vor allem die Lichtkontraste zwischen den dunklen Höhlen und dem Blick nach draußen in den sonnigen Wald begeistern mich. Schon hier könnte ich eine Stunde lang fotografieren.
Etwas weiter oben komme ich am Teufelsbrunnen vorbei. Nun führt mich der Weg durch einen recht naturnah wirkenden Buchenwald.
Ich erreiche einen Wanderparkplatz, wo so wie unten beim Naturfreundehaus eine große Karte die Route des Teufelspfad anzeigt. Durch Mischwald wandere ich nun bergab, mal auf schmalen Pfaden, mal auf breiten Wegen.
Am nächsten Weiher raste ich eine Weile auf einer Bank und blicke auf die Wasserfläche. Schmetterlinge fliegen vorbei. Ein Admiral setzt sich vor mir auf den Boden.
Bald führt mich der Weg wieder bergauf. Umgeben von faszinierender Vegetation und vielen Vogelstimmen nähere ich mich schon wieder den nächsten Felsen. Auch der Hühnerfels ist ein von der Erosion geschaffener Felsendom mit großem, überhängenden Dach.
Hier unterscheidet sich der Sandstein sehr stark vom ansonsten im Pfälzerwald meist vorkommenden roten Bundsandstein. Am Hühnerfels sind viele Kieselsteine im Sandstein eingeschlossen. Farne, Efeu, Moose und viele andere Pflanzen schmücken diese ungewöhnliche Felswand und bieten schier unendlich viel zu Entdecken und zu Fotografieren.
Dann führt mich der Weg an einigen von Efeu oder Farn fast völlig bedeckten Felsen vorbei. Hier staune ich wie bei einer Urwaldexpedition.
Auch am Haspelfels kann ich unter eine weit überhängende Felsendecke gehen.
Bald darauf erreiche ich wieder das Naturfreundehaus, wo ich mich noch kurz in den Biergarten setze.
Zwischen den Pirmasenser Ortsteilen Gersbach und Windsberg zeigt ein Wegweiser nach links zum Parkplatz bei der Hexenklamm und beim Sportplatz Pirmasens-Gersbach. Der 6,5 km lange Premiumwanderweg mit 122 Höhenmetern ist nicht besonders schwer. Dennoch sollte man hier auf keinen Fall mit Schuhen ohne Profil an den Sohlen wandern.
Ich wandere die in beiden Richtungen markierte Strecke im Uhrzeigersinn. Zuerst führt mich ein sehr bequemer Weg vorbei an Wiesen, Äckern und Rapsfeldern
Dann gehe ich auf einem Feldweg bergab. Bald führt mich ein teilweise schmaler Weg im Wald an einem kleinen Bach entlang. Anschließend folge ich eine Weile einem breiten Forstwirtschaftsweg hinab.
Das Restaurant in der Eichelsbacher Mühle öffnet freitags erst um 17 Uhr, daher kann ich hier jetzt nicht einkehren.
Dann zweige ich auf einen schmalen Weg ab, der durch die Hexenklamm bergauf führt. Nach starkem Regen können ein paar Stellen etwas Trittsicherheit erfordern.
An mehreren Stellen plätschern kleine Wasserfälle über Felsstufen. Dies ist ein Paradies für Fotografen und Naturfreunde. Hier muss ich unbedingt noch einmal herkommen, wenn es nicht so trocken ist wie zur Zeit.
Nachdem ich die Klamm verlassen habe, führt mich der Weg durch Wald vorbei an einigen wasserreichen Mulden, die Mardellen genannt werden. Bald erreiche ich wieder den Parkplatz.
Dieser Premiumwanderweg mit 13,4 km und 467 Höhenmetern ist in beide Richtungen markiert. Die Strecke wechselt häufig zwischen kräftigen Auf- und Abstiegen und bequemen Abschnitten, breiten Forstwegen und schmalen Pfaden. Man kann die Runde an mehreren Stellen beginnen. Ich starte am Parkplatz beim Eisweiher in der Landauer Straße in Pirmasens.
Nach kurzem Aufstieg erreiche ich den Kugelfelsen, einen großen Sandsteinfelsen mit mehreren Löchern.
Der nächste Höhepunkt ist ein Fels, der wie ein aufgestelltes Buch aussieht und daher Gebetbuch genannt wird.
Bald komme ich an der großen, teilweise überhängenden Felswand des Luitpoldfelsen vorbei.
Und schon wieder erreiche ich eine interessante Sandsteinformation. Die Schillerwand fasziniert wegen verschiedener mehrfarbiger Erosionsmuster und der am Fels wachsenden Pflanzen.
Nun führt mich der Weg eine Weile durch Wald bergab. Dann wandere ich durch das Glastal und komme an der Glastalquelle vorbei, einem wasserreichen Brunnen.
Bald steige ich wieder durch den Wald bergauf. Das Pirmasener Felsentor ist ein besonders beliebtes Fotomotiv.
Leider steht die Sonne am späten Nachmittag schon auf der anderen Seite des Berges, so dass ich es nur im Schatten fotografieren kann.
Das Wirtshaus beim Forsthaus Beckenhof ist ein stark frequentiertes Ausflugsziel mit großem Wanderparkplatz und Biergärten auf mehreren Seiten. Kurz darauf komme ich am Waldhaus Starkenbrunnen vorbei, wo ebenfalls ein großer Biergarten zur Rast im Schatten einlädt. Nun steige ich hinauf zum markanten Kanzelfelsen.
Der nächste Abstieg führt mich unter anderem durch einen kleinen Hohlweg, der Mordloch genannt wird.
Der Amboßfelsen ist eher unscheinbar, bietet dafür aber eine schöne Aussicht.
Bei der Philippsruhe steht eine Bank unter einem sehr großen Felsüberhang.
Bald darauf erreiche ich wieder den Eisweiher, wo ich mich noch eine Weile ans Ufer setze.
Die offiziellen Infos über diese drei Strecken stehen auf der Seite des Wandermenü Pfalz:
Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich inzwischen mehr als 13.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2.600 km auf Tageswanderungen mit Beschreibung und mehr als 13.600 Fotos vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.