In der Osteifel wanderten Annette und ich auch einige "Traumpfade" westlich von Mendig. Wacholderweg und Bergheideweg sowie die Vier-Berge-Tour und den Waldseepfad Rieden kann man gut zu langen Tageswanderungen verbinden.
Der hübsche und mit 8,8 km und 264 Höhenmetern relativ kurze “Traumpfad Wacholderweg” beginnt am oberen Ortsrand von Langscheid bei der Wabelsberger Wacholderhütte. Hier oben ist die Heidelandschaft besonders schön.
Wir wandern diese Runde entgegen der Uhrzeigerrichtung und heben uns die Heidelandschaft am Wabelsberg für den Schluss auf. Schon bald führt uns der Weg durch abwechslungreiche Wälder hinab ins Nettetal.
Bald zweigt eine kurze, gut markierte Verbindungsroute zum Bergheideweg ab.
Der Wacholderweg führt nun wieder bergauf. Mehrmals kommen wir an schönen Heideflächen vorbei.
Ich hatte bis vor wenigen Monaten nicht gewusst, dass es hier so schöne Wacholderheiden gibt. Auch am Büschberg kann man inmitten stiller Natur ideal die Probleme des Alltags vergessen.
Dann erreichen wir wieder den Wabelsberg und genießen nun diese herrliche Heidelandschaft.
Der 10,3 km langen “Traumpfad Bergheidenweg” mit 289 Höhenmetern beginnt beim Parkplatz der Wintersportanlage von Arft. Zuerst führt uns ein wunderschöner Weg um den Raßberg herum. Dann folgt das ebenso schöne Naturschutzgebiet Dr. Heinrich-Menke-Park mit weiteren ausgedehnten Heideflächen.
Nach einigen Kilometern über viele Wacholderheideflächen führt uns der Weg zuerst hinab zu sonnigen Wiesen bei der Wüstung Selbach, dann durch Wald am plätschernden Selbach entlang und schließlich durch das Tal der Nette. Hier überqueren wir den Bach auf Trittsteinen.
Eine Weile spazieren wir an blühenden Wiesen entlang durch das Nettetal. Dann erreichen wir die Stelle, an der ein 600 m langer Verbindungsweg über Nettehöfe zum Wacholderpfad führt.
Der Bergheidenweg führt uns nun mit ordentlicher Steigung bergauf. Bald kommen wir an viel blühendem Ginster vorbei.
Nicht weit von den letzten beiden Wanderrouten entfernt führt ein dritter Traumpfad ebenfalls zu Heideflächen, allerdings deutlich weniger als bei den anderen.
Vom Parkplatz an der L 83 im Nettetal bringt uns ein kurzer Zuweg zum diesem 9,3 km langen Weg mit 310 Höhenmetern. Startpunkt ist bei der Heilquelle „Sauerbrunnen“. Das sehr stark eisenhaltige Wasser mag zwar in geringen Mengen gesund sein, aber für mich schmeckt es zu metallisch
Ein Waldweg führt uns hinauf nach Volkesfeld. Von dort steigen wir zum Aussichtspunkt Riethelkreuz hinauf.
Dann wandern wir kurz auf einem netten Pfad, erreichen aber bald ein Neubaugebiet mit vielen von Kitsch überfüllten Schottergärten. Zum Glück führt der Weg meist am Ortsrand entlang, so dass zumindest auf unserer rechten Seite Natur ist. Bald verlassen wir den Ort wieder. Nun spazieren wir auf angenehmer Strecke über Feldwege mit weiter Aussicht.
Oben auf einer Anhöhe wachsen in der Waberner Heide Ginster, Wacholder und knorrige Kiefern.
Nun wandern wir bergab, bis wir vom auf einem Felsen gelegenen Aussichtspunkt Falkenleyblick ins Nettetal hinab schauen.
Nun führt uns der Weg wieder bergauf. Über einen kurzen Abstecher erreichen wir den Aussichtspunkt Noorkopf. Dann wandern wir hinab zur Florianshütte und weiter zum Sauerbrunnen und zurück zum Parkplatz. Anschließend fahren wir noch zum nur wenige Kilometer entfernten Waldsee Rieden, wo wir in einem Restaurant mit Terrasse direkt am Ufer essen.
Der technisch recht leichte 14,2 km "Traumpfad" mit 464 Höhenmetern beginnt am großen Wanderparkplatz beim Riedener Waldsee, wo wir eine geringe Parkgebühr zahlen müssen. Zuerst spazieren wir am Ufer des schönen Sees entlang. Dann wandern wir gemütlich nach Rieden. Über abwechslungsreiche Waldwege marschieren wir dann bergauf.
Wir kommen nur langsam voran, da wir so viele Schmetterlinge und Insekten fotografieren.
Mehr als 100 Stufen steigen wir im Gänsehalsturm hinauf. Von oben genießen wir die Rundsicht auf die Eifel und auf das Neuwieder Becken.
Kurz darauf sehen wir von der Gänsehalshütte unter anderem in der Ferne den Laacher See.
Viele Kilometer weit spazieren wir dann abwechselnd durch Wald und über Wiesen mit weiter Aussicht.
Schließlich erreichen wir wieder den Riedener Waldsee, wo wir dieses Mal in der Pizzeria oberhalb des Sees essen.
Auch dieser 12,9 km lange “Traumpfad” mit 504 Höhenmetern kombiniert Wälder, Wiesen und weite Aussicht mit Zeugnissen des Vulkanismus und deren Abbau.
Von Parkplatz Erlenmühle bei Mendig führt uns ein etwa 700 m langer Zubringerweg zu diesem Traumpfad. Dort kommen wir zuerst am großen Quellbecken des Erlenbrunnen vorbei, einer Sauerquelle. Dann führt uns ein Steg durch eine kleine Moorlandschaft.
Bald wandern wir durch ein Waldstück mit einigen alten Buchen. Vor allem dieses gewaltige Baumwunder begeistert uns.
Nach einigen Kilometern im Wald erreichen wir die Genovevahöhle, die durch Bergbau auf einem alten Vulkan entstanden ist. Der Legende nach soll sich einst die Pfalzgräfin Genoveva hier versteckt haben.
Vom ehemaligen Vulkan Hochstein blicken wir zu anderen alten Vulkanen hinüber. Die Vorstellung, wie es hier aussah, als kilometerhohe Aschewolken und glühende Eruptionen in den Himmel stiegen und Lavaströme über das Land flossen, fasziniert uns. Gut, dass wir bei unseren Wanderungen in der Eifel immer wieder auf Informationstafeln treffen, die anschaulich die damaligen Ereignisse schildern.
Wir kommen an einem Aufschluss vorbei, an dem einige Höhlen in einen scharfkantigen Sandboden gegraben wurden. Schaffe ich es eigentlich irgendwann, in einem Hohlraum zu fotografieren, ohne mir dabei an der Decke den Kopf blutig zu schlagen? Manche Dinge lerne ich nie!
Bei einer Motocross-Rennbahn bereiten gerade einige recht junge Fahrer ihre Motorräder vor. Noch liegt die Landschaft aber still und friedlich vor uns.
Die Vier-Berge-Tour ist eine angenehme Rundwanderung, die auf allzu prägnante Sensationen verzichtet und dafür ungetrübten Naturgenuss bietet.
Vor der St. Florian-Hütte setzen wir uns eine Weile auf eine Bank.
Ein paar hundert Meter weit führen diese Tour und der Waldseepfad Rieden über die selbe Route - ideal um beide zu einer großen Tour zu kombinieren.
Ein kurzer Abstecher führt uns zur Marxe-Lay, einen ehemaligen Steinbruch, den wir durch eine schmale Schlucht betreten. Auch hier beeindrucken uns die hohen Felswände, die anschaulich zeigen, wie dick die früheren Vulkanausbrüche den Boden bedeckt hatten. Aber auch botanisch sind die alten Steinbrüche interessant.
Bald danach kommen wir in ein Gebiet, in dem viele verschiedene Familien in kleinen Steinbrüchen selbst Abbau betreiben durften. Auch dies ist landschaftlich und botanisch recht interessant.
Für uns das Abbaugebiet Rauhbuur der interessanteste Teil dieser Wanderung. Hier wurde noch bis zum letzten Jahrhundert Tuff abgebaut, der vor allem als Backofenstein in die ganze Welt verkauft wurden. Nach den vielen Steinbrüchen, die wir bei den letzten Wanderungen gesehen haben und die vor allem zum Abbau von Baumaterial oder für Mühlsteine genutzt wurden, sehen wir hier nun ein für ganz andere Zwecke ideales Material.
Eine Weile führt uns der Weg noch durch den Wald. Dann erreichen wir wieder den Ausgangspunkt dieser Wanderung.
Hier ist der Link zum offiziellen Tourenportal der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik mit allen Infos zu den Traumpfaden: https://tourenportal.traumpfade.info/de/
Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.
Und hier stehen Infos über mein Buch „Der Deutschland-Wanderer“, in dem ich von meinen Erlebnissen auf den ersten 10.000 km erzähle: