Vom Tonbachtal nahe Baiersbronn kann man auf leichten Wanderungen hinauf in die Kernzone des Nationalpark wandern. Ich erkundete zwei verschiedene Routen.
Ich fahre mit der Bahn nach Baiersbronn und mit dem Bus weiter zur Haltestelle Traube/Tanne in Tonbach. Das obere Tonbachtal hat wegen seiner weiten Wiesen fast parkartigen Charakter.
Bei dieser leichten Wanderung mit 12,3 km und 350 Höhenmetern folge ich ab der Haltestelle der Straße bergauf und zweige dann auf den Wanderweg ab, der hinab ins Tal führt. Unten komme ich am beeindruckenden Nachbau eines Flosses vorbei, wie sie früher sehr oft die Murg hinab bis zum Rhein unterwegs waren. Diese Station ist ein Bestandteil des interessanten Rundwegs "Wilder Wald im Wandel".
Ich folge dem Weg neben dem Tonbach aufwärts. Dies ist 2,6 km weit auch ein Streckenabschnitt von Murgleiter und Baiersbronner Seensteig.
Auf den Wiesen neben dem Weg fliegen viele verschiedene Schmetterlinge.
Nicht nur die Blumen gefallen mir, auch die Schönheit vieler Gräser verdient eine nähere Betrachtung.
Oberhalb des Wildgehege führen Murgleiter und Seensteig auf die andere Talseite, aber ich gehe geradeaus weiter in Richtung Mörleshütte. Ein breiter Weg führt bequem bergauf. Nun befinde ich mich in der Kernzone des Nationalpark.
Die Mörleshütte steht beim Tonbachursprung. In diesem sehr trockenen Sommer ist die Quelle momentan trocken.
Nun wandere ich auf der anderen Talseite ebenfalls auf breiten Wegen hinauf zum Tanzplatz. An einer Wegkreuzung fotografiere ich zuerst nur Schmetterlinge, doch dann entdecke ich etwas für mich viel interessanteres. Dies ist das erste Heupferd, das ich seit vielen Jahren sehe.
Kurz nach dem Tanzplatz führt mich meine Route 600 m weit über einen romantischen Pfad.
Dann geht es wieder auf breiten Wegen weiter zum Aussichtspunkt Kanzel. An einigen Stellen blühen die Kratzdisteln noch, an anderen sind sie bereits verblüht und zeigen nun ihre ebenso interessante nächste Version.
Eine Wanze sonnt sich in dieser fast surreal wirkenden Kulisse.
Auch weiterhin folge ich immer bequemen, breiten Wegen in Richtung Tonbachtal.
Manchmal wirken die Ergebnisse der Erosion wie die Skulpturen bekannter Künstler. Man muss nicht unbedingt Museen besichtigen, um so etwas zu sehen, ein Naturspaziergang genügt.
An einem Streckenabschnitt fliegen so viele Ochsenauge neben mir, dass sich manchmal fünf oder sechs gleichzeitig vor meinem Objektiv drängeln. Hier kommt auch noch eine Biene dazu.
Am Hasengrund-Brunnen fülle ich noch einmal meine Flasche mit Wasser, dann spaziere ich zurück zur Bushaltestelle.
Auch diese leichte, aber etwas längere Wanderung (15,5 km, 370 Höhenmeter) beginnt bei der Bushaltestelle Traub/Tanne in Tonbach. Dieses Mal bin ich gemeinsam mit Monika Amann unterwegs, die als Schwarzwald-Guide viele Touren organisiert und führt (www.amanntour.de). Zu zweit entdeckt man immer mehr interessante Dinge als alleine, und außerdem macht es natürlich auch mehr Spaß.
Als da ich als begeisterter Naturfotograf oft zehn Minuten an einer Stelle verweile, um ein bestimmtes Motiv ideal zu erwischen, so wie hier diese Heuschrecke, kann ich nicht mit vielen Leuten unterwegs sein. Die meisten wollen schnell weiter. Heute können wir uns beide so viel Zeit für die Natur nehmen wie wir wollen.
Über die Tonbachstraße wandern wir zum Forstamt, zum Wildgehege und immer weiter geradeaus.
Die heutige Strecke führt viel über Asphaltwege und breite Forstwirtschaftswege. Nur kurz geht es über schmalere Pfade. Einerseits mag ich Asphalt normalerweise überhaupt nicht, andererseits ist dieser Untergrund gut, wenn man seine Blicke fast ausschließlich auf die kleinen Dinge am Wegrand richten will und nicht auf den Boden vor den Füßen.
Es lohnt sich immer wieder, nicht nur die Blumen, sondern auch Moose und Flechten näher zu betrachten. Diese werde ich in den nächsten Monaten verstärkt fotografieren.
Der Löchlesbrunnen ist einer der schönsten Brunnen im Schwarzwald. Hier verweilen wir heute recht lange, da wir hier wieder viele verschiedene Insekten und Pflanzen entdecken.
In der Nähe des Brunnens befindet sich auch eine Rangerstation, die in den Sommermonaten donnerstags von einer Rangerin besetzt ist. Gelegentlich werden ab hier auch Führungen und Exkursionen veranstaltet.
Wir verlassen hier die Tonbachstraße und wandern nun 2,4 km weit den Donnersbergweg hinauf.
Nachdem wir vorhin am Wildgehege eingezäunte Tiere sahen, kommt uns nun ein Reh mitten auf dem Weg entgegen.
Weiterhin führt unsere Route über breite Forstwirtschaftswege, nun aber ohne Asphalt.
Nach 2,4 km zweigen wir nach rechts in Richtung Überzwercher Berg ab.
Die Tannen und Fichten hängen momentan trotz dem trockenen Sommer voll Zapfen. Im Sonnenlicht glänzt das Harz an den Tannenzapfen.
Beim von verschiedenen Insekten besuchten Perlkraut könnte ich den halben Tag verweilen.
Unsere Wanderung führt uns vorbei an der Überzwercher Berghütte, bei der auch ein Pumphäuschen einer Ölpipeline steht, und dann weiter in Richtung Plonteich und Genussplatz.
Selbst eine scheinbar so langweilige Pflanze wie der Huflattich bietet interessante Fotomotive.
Anschließend wandern wir mal über breite Wege, mal zur Abwechslung über einen kurzen Steig, zurück nach Tonbach.
Hier geht es weiter zu Kapitel 5: https://d-wanderer.de/sonstige-wanderungen.php?w=2720&Wanderung=Nationalpark_Schwarzwald_-_Kapitel_5
Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.
Und hier stehen Infos über mein Buch „Der Deutschland-Wanderer“, in dem ich von meinen Erlebnissen auf den ersten 10.000 km erzähle: