Nachdem ich im ersten Halbjahr meist mehrmals wöchentlich die Rheinauen besucht habe, wandere ich im September und Oktober zur Abwechslung mal wieder in vielen anderen Regionen. In den Rubriken "Fernwanderwege" und "Sonstige Wanderungen" stehen meine Fotos und Texte von den Ostseeinseln Rügen und Usedom, vom Schwarzwald, der Schwäbischen Alb und vom Odenwald.
Doch zwischendurch zieht es mich natürlich auch wieder ein paar Mal an den Rhein.
Anfang September fahre ich nach Mechtersheim, parke beim Naherholungszentrum und wandere dann zu dem südlich vom Campingplatz gelegenen See.
Dann spaziere ich noch bis zur Beobachtungsplattform bei der ehemaligen Mechtersheimer Tongrube, wo man oft viele seltene Vögel sieht. Doch heute spielt sich alles Leben am gegenüberliegenden Ufer ab, ohne Fernglas und großes Teleobjektiv für mich nicht effektiv. Anschließend kapituliere ich vor der momentan sehr hohen Schnakenplage, verzichte auf weitere Stiche und fahre früher als geplant nach Hause.
Ich parke bei der Rheinfähre und wandere dann vom kleinen Yachthafen in Richtung Rheindamm. Vor einigen Monaten stand hier rechts und links des Weges eine geschlossene Wasserfläche, an einer Stelle musste ich auch auf dem Weg durch Wasser waten, nun kann ich auf den Grund der ausgetrockneten Schluten blicken.
Ich spaziere über den kleinen Damm hinüber ins Naturschutzgebiet Bremengrund.
Wieder habe ich nur Zeit für einen kurzen Spaziergang vor der Arbeit. Am Altrhein bei Rappenwört erkenne ich deutlich den momentan recht niedrigen Wasserstand.
2021 gibt es anders als in den Jahren zuvor nie starkes Niedrigwasser, aber immerhin sind jetzt wieder manche Uferbereiche trocken.
Manchen alten Bäumen kann ich es deutlich ansehen, dass die bei Hochwasser vorbeiströmenden Fluten im Laufe der Jahrzehnte ihre Spuren hinterliesen.
Zum ersten Mal führe ich eine zwölfköpfige Wandergruppe in die Rheinauen. Leider erwischen wir für unsere Tour im Naturschutzgebiet Rastatter Rheinauen einen ungemütlich trüben Herbsttag. Der Wasserstand am Altrhein ist nach wie vor recht niedrig.
Dass der Sommer vorbei ist merke ich nicht nur am Wetter sondern sehe es auch bei den Herbstzeitlosen.
Wir wandern zuerst zur Murgmündung. Die Schluten auf der anderen Seite des Dammes sind ausgetrocknet.
Ganz besonders der stete Wechsel zwischen Hoch- und Niedrigwasser ist das, was mich am Lebensraum Rheinauen am meisten fasziniert.
Aber einen Vorteil hat diese Witterung: Endlich ist die Schnakenplage, die in diesem Sommer im August und September besonders stark war, vorbei.
Sobald sich der Hochnebel aufgelöst hat, fahre ich nach Leimersheim. Auch heute ist der Wasserstand in den Auwäldern nahe der Fähre recht niedrig.
Wegen dem Niedrigwasser liegen am Rhein einige Kiesbänke frei und bieten mir nun eine ungewöhnliche Perspektive für Blicke zum Ufer.
Die meisten Libellen brauchen zum Überleben Wärme, doch die Große Heidelibelle fliegt auch noch im November.
Eigentlich sollte das Herbstkapitel mit vielen romantischen Nebelfotos enden, aber an einigen Hochnebeltagen wanderte ich oberhalb des Wolkenmeeres, danach blieb es im November zwar oft bewölkt, aber nahezu nebelfrei.