Der Wetterbericht kündigte für den Mittag frühlingshafte 14 Grad an, aber auf manchen Gewässern liegt noch eine dünne Eisschicht.
Heute sehe ich das Eis wieder in ganz anderer Gestalt als an den Tagen zuvor. Am Ufer eines Altrheinarms scheint der Grund durch die geforene Wasseroberfläche.
An einem anderen Gewässer zaubert ein Gewirr aus Rissen filigrane Muster auf das Eis.
An schattigen Stellen liegen noch kleine Schneereste, doch nahe Auenheim blühen mitten im Wald sogar schon einige Krokusse.
Baumpilze sind ein wichtiger Bestandteil im Kreislauf der Natur, da sie das alte Holz zersetzen und zu fruchtbarem Waldboden umwandeln.
Graureiher bauen ihre Nester auf Bäumen. Direkt neben dem Sportplatz des FV-Auenheim sehe ich eine Kolonie mit wohl einem Dutzend Nestern. Diese Vögel scheinen Fussballfans zu sein. Hier können sie beim Brüten bequem jedem Spiel zuschauen.
Ich kann gut verstehen, dass früher die Menschen an Geister glaubten. Manche Bäume in den Auwäldern sehen so aus, als würden sie gleich ihre Wurzeln aus dem Boden ziehen und auf Jagd gehen.
Beim Naturschutzgebiet Rosswört warte ich auf den Sonnenuntergang. Hier floss einst ein Seitenstrom des Rheins, aber längst ist dieses 900 m lange Gewässer vom Fluss abgetrennt und bekommt nur noch durch das Grundwasser etwas Zustrom. Im Sommer werde ich hier viel Zeit verbringen, da hier unter anderem 31 verschiedene Libellenarten leben sollen.
Von Jahr zu Jahr fasziniert mich die unterschiedliche Wirkung von Licht immer mehr. Heute fotografiere ich einen Komoran zuerst im Gegenlicht, dann etwa 50 m von der ersten Position entfernt, nun mit Seitenlicht.
Einen Sonnenuntergang am Meer werde ich wohl erst dann wieder sehen, wenn das nervige C-Wort längst aus den täglichen Nachrichtenmeldungen verschwunden ist. Aber dafür gönne ich mir heute wieder den Sonnenuntergang am Rhein. Auch schön!
Nach dem warmen Vorfrühlingswetter der letzten Tage suche ich in den Rheinauen nach frühen Blüten, aber heute finde ich außer ein paar Schneeglöckchen nichts. Statt dessen überrascht es mich, trotz der relativ hohen Temperaturen an ein paar schattigen Stellen noch immer Eis zwischen dem Schilf zu entdecken.
An manchen Stellen erkennte man die von Tieren stark frequentierten Routen recht deutlich, so wie hier. Dies ist kein Weg für Menschen sondern für Tiere.
Auch drei Wochen nach der großen Flut erkennt man in manchen Bereichen anhand der an den Bäumen angeschwemmten Blätter deutlich, wie hoch das Wasser damals floss. Hier wäre es mir über den Kopf geflossen.
Manche Zweige mit angeschwemmtem Laub könnte man als Naturkunstwerke in einer Galerie ausstellen.
In den meisten Bereichen der Rheinauen findet man nach dem Hochwasser überraschend wenig angeschwemmten Plastikmüll. Dies liegt daran, dass zwischendrin einige Stellen durch ihr besonderes Bodenprofil wie ein Sieb wirken. Hier werden dann kleine Hügel aus Zweigen, Blättern, Schlamm und viel Müll aufgestaut. Vom Fußball bis zum Joggingschuh findet ich hier so ziemlich alles, was der Rhein auf seinem Weg zum Meer unfreiwillig transportiert.
Nicht nur die am Gestrüpp hängenden Blätter, die von der Flut angeschwemmt wurden, zeugen vom letzten Hochwasser, auch die Farbe der Sträucher lässt noch jetzt den damaligen Wasserstand erkennen. Unten sind sie noch vom Schlamm grau gefärbt, nur in der oberen Hälfte zeigen sie ihre natürliche Farbe.
An vielen Stellen sieht man noch deutlich, dass sich das Wasser erst vor kurzer Zeit zurückgezogen hat. In vier Wochen wird der Boden hier üppig grün sein.
Das trockene, warme Frühlingswetter zaubert schöne Muster in den trocknenden Schlamm.
Auf den Ackerflächen, die vor kurzen noch komplett überschwemmt waren, blieben nur noch in ein paar Senken letzte Pfützen übrig. Bald trocken auch diese aus.
Nach dem warmen Wetter der letzten Tage suchen Annette und ich heute nach den ersten Anzeichen des Frühlings. Und schon bald finden wir Zweiblättrigen Blaustern, der im sonnigen Auwald aus den Knollen spriesst.
Auch an den vorgestern noch kahlen Zweigen der Sträucher öffnen sich jetzt die ersten Blätter.
Die Kornellkirsche zählt zu den Hartriegelgewächsen und hat botanisch nichts mit den Kirschbäumen unserer Gärten gemeinsam. Mir gefallen ihre runden Blüten.
Auch wir setzen uns am wunderschönen Ufer des Neuhofener Altrhein eine Weile auf eine Bank und genießen diesen herrlichen Nachmittag.
Auf dem Heimweg fahren wir noch kurz vor Sonnenuntergang zur Leberwurstinsel bei Otterstadt, die ihren Namen von ihrer gebogeben Form hat.
Heute liegt wie bereits seit Tagen viel Saharasand in der Luft und färbt den Himmel vor allem am Abend gelb.
Dieses Mal bin ich zwei Stunden lang mit einem anderen Fotografen unterwegs und will eigentlich nur die frühen Frühlingsblüten fotografieren. Überraschend blüht hier noch überhaupt nichts. Daher nehme ich ein paar Beeren aus dem letzten Herbst vor die Linse.
Obwohl Pegel Maxau jetzt nur noch 4,87 m anzeigt, also etwa mittleren Stand, fließt noch etwas Wasser über diesen Durchgang. Klaus und ich dürfen daher ein kurzes Stück Wassertreten.
Noch immer erkenne ich an den angeschwemmten Pflanzenresten, die hoch über meinem Kopf an den Zweigen hängen, wie hoch das Wasser vor wenigen Wochen hier war.
Nachdem ich schon seit einigen Tagen Zitronenfalter sehe, flattert nun auch ein Kleiner Fuchs vor mir über die Wiese.
An einer Hecke in der Nähe vom Rheinniederungskanal hängen auch jetzt noch Kokosschalen mit Vogelfutter. Dies ist daher eine ideale Stelle, um Kohl- und Blaumeisen zu fotografieren. Heute verdrängt aber ein Buntspecht die Meisen und bedient sich an deren Futter.
Anders als professionelle Naturfotografen bin ich nicht mit riesengroßem Teleobjektiv, Stativ und anderer Ausrüstung unterwegs, sondern fotografiere die Vögel frei Hand. Entsprechend werden meine Vogelfotos meist nicht so gut.
Blüten finde ich heute überraschend wenig, dafür interessante Holzkunstwerke der Natur.
Falls ich dieses Tier richtig bestimme, ist es eine Pommernente. Die ursprünglich in Vorpommern gezüchtete Art ist in Deutschland akut vom Aussterben bedroht. Dieses weibliche Exemplar wird leider auch nicht zur Erhaltung ihrer Rasse beitragen, denn ihr Lebensgefährte ist ein Stockenten-Erpel.
Im Frühling 2021 erscheint endlich mein Deutschland-Wanderer Buch, in dem ich von meinen 10.000 km auf Deutschlands schönsten Fernwanderwegen erzähle. Dieses unterscheidet sich inhaltlich von den Texten auf dieser Homepage. Im Buch schreibe ich viel mehr über meine Erlebnisse und persönlichen Eindrücke beim Abenteuer Fernwanderung. Dafür habe ich die Streckenbeschreibungen gegenüber der Online-Version um bis zu 80 Prozent gekürzt. Weitere Infos folgen demnächst hier: https://d-wanderer.de/aktuelles.php