Rechtzeitig zum Frühlingsanfang habe ich wieder einen Tag lang Zeit, intensiv die Spuren des Frühlings zu suchen. Nahe der Murgmündung bei Steinmauern bleibe ich lange Zeit vor einer Schlehe stehen und beobachte die vielen Bienen und Schmetterlinge, die sich über dieses Blütenmeer freuen.
Wegen der aktuell sehr starken Trockenheit führt auch die Murg nur wenig Wasser. Bei der Mündung liegen große Sandbänke am Ufer frei. Nicht nur am Meeresstrand kann man Muscheln sammeln - auch hier gibt es viele.
Mitten auf dem Weg schwimmt in einer großen Pfütze ein Schwimmkäfer, vermutlich von der Art Hydaticus transversalis.
Testet hier der der FLV gerade einen neuen Torwart oder hat der Verein Nachwuchssorgen?
Der Silberreiher hält lieber genügend Abstand zu Spaziergängern und Radlern.
Im Bereich der Rheinfähre sitzen wie gewohnt viele Dutzend Menschen am Ufer. Einige haben Stühle und Tische mitgebracht und diese schön dekoriert. Weil das Lokal heute geschlossen ist, bestellen manche online Pizza, die dann direkt zum Rhein geliefert wird. Ich brauche weder Stuhl noch Pizza. Mir genügt es, dass endlich wieder die Sonne auf meinen Bauch scheint.
Verrückt! Da suche ich kilometerweit den Wegrand nach Insekten ab, und dann krabbelt der erste Käfer, den ich heute sehe, direkt über meinen Kameragurt.
Nach diesem extrem trockenen Monat fehlt jetzt in vielen Altrheinarmen das Wasser. Pegel Maxau zeigt etwa 3,70 Meter an. Beim großen Hochwasser im letzten Juli war der Wasserspiegel vier Meter höher!
Genau dieser starke Kontrast zwischen Hoch- und Niedrigwasser fasziniert mich in den Rheinauen am meisten. Entsprechend fotografiere ich am liebsten in den Phasen dieser beiden Extreme.
Nach dem starken Schneefall von vorgestern sieht es heute schon wieder deutlich mehr nach Frühling aus. Am Nachmittag spaziere ich zwei Stunden lang im Naturschutzgebiet Fritschlach bei Daxlanden. Der Niederschlag der letzten Tage führte dazu, dass die Bäume jetzt ganz schnell ihre Blätter spriessen lassen.
Hier sieht man fast das ganze Jahr über viele Enten und Schwäne, meist auch Blässhühner und Gänse. Das Blässhuhn zählt nicht zu den Hühnern sondern zu den Rallen.
Danach spaziere ich am Federbach entlang, vorbei an einigen großen Fischteichen. Hier sonnt sich ein Kormoran.
Wer mit offenen Augen unterwegs ist, entdeckt immer etwas. Diese Seggen fehlten mir bisher noch in meiner Fotosammlung.
Hier folgt Kapitel 18: https://d-wanderer.de/rheinauen.php?w=1077&Wanderung=Rheinauen_Kapitel_18:_Der_Mai_ist_gekommen
Mein Buch über meine 2018 bis 2020 gewanderten 10.000 Kilometer auf Deutschlands schönsten Fernwanderwegen unterscheidet sich inhaltlich stark von den Texten auf dieser Homepage. Online stehen die sehr umfangreichen Streckenbeschreibungen im Vordergrund, im Buch beschränke ich diese dagegen auf die wesentlichen Elemente und erzähle statt dessen viel mehr über meine Erlebnisse und persönlichen Eindrücke beim Abenteuer Fernwanderung. Weitere Infos stehen hier: