Nachdem ich in den letzten Monaten am Rhein zu Fuß unterwegs war, fahre ich nun einige Tage lang mit dem Rad weite Strecken. Daher verzichte ich in diesem Kapitel meist auf Orts- und Datumsangaben. Momentan geht es mir vor allem darum, die vielen kleinen Schönheiten neben dem Weg zu entdecken und zu fotografieren.
Früher nahm ich beim Wandern zwar die Blüten der Blumen und die blühenden Obstbäume auf den Wiesen wahr, aber auf die Vielfalt der Blüten und die herrlichen Formen der austreibenden Blätter an den Bäumen im Wald achtete ich kaum. Erst jetzt wird mir diese große Vielfalt bewusst.
Wieder einmal erweist es sich als Vorteil, werktags unterwegs zu sein. Den schönen Neuhofener Altrhein scheine ich heute fast für mich alleine zu haben.
Aurorafalter kenne ich fast nur als hektisch umherfliegende Schmetterlinge, die nur selten für einen kurzen Moment sitzenbleiben. Heute mittag ist es aber so kalt, dass ich mehrmals Exemplare dieses Falters sehe, die bewegungslos auf Blüten des Wiesenschaumkrauts sitzen und sich daher ideal fotografieren lassen.
Gänse, Schwäne und Enten sind jetzt bereits mit ihrem Nachwuchs unterwegs.
Kurz vor Sonnenuntergang beobachte ich eine Weile, wie ein Schwan immer wieder zwei Kanadagänse angreift und vertreibt. Dieser Konflikt wird immer heftiger.
Im Naturschutzgebiet Bremengrund bei Elchesheim-Illingen gibt es keine Rundwanderwege, nur ein paar Sackgassen. Aber diese gefallen mir ausgesprochen gut.
Manchmal höre ich das Hämmern der Spechte aus mehreren Richtungen gleichzeitig. Buntspechte sehe ich recht oft, andere Spechtarten wie den Grünspecht nur ab und zu im Vorbeiflug aus großer Distanz.
Das an Streuobstwiesen grenzenden Ostufer des Fermasee bei Neuburgweier ist im Frühling ein Blütenparadies.
Ich könnte momentan stundenlang beobachten, wie viele verschiedene Bienen und andere Insekten bestimmte Blüten besuchen. Früher achtete ich beim Wandern kaum auf solche Details, doch jetzt ist dies für mich in der Natur ebenso wichtig wie die Landschaft.
In Deutschland leben viele Hundert verschiedene Wildbienen-Arten. Erst jetzt erkenne auch ich diese Vielfalt.
Ein Schwarzblauer Ölkäfer krabbelt neben dem Weg. Früher wurde dieser Käfer zu medizinischen Zwecken genutzt, aber auch, um Menschen zu vergiften. Dieser hier wedelt hektisch mit seinen Fühlern und läuft kreuz und quer über das Laub. Zuerst glaube ich, er sei auf der Jagd nach Ameisen oder kleinen Fliegen, dann glaube ich aber, dass er statt dessen vor den kleinen Mücken flieht, die auf seinem klebrigen Rücken landen.
Kurz darauf sehe ich einen Feld-Laufkäfer. Da dieser aber schnell unter Laub verschwindet, zeige ich hier ein Foto, das ich bei einer anderen Wanderung aufgenommen habe.
An einem sonnigen Sonntagmittag setzen sich Annette und ich an einem Angelsee eine Weile ans Ufer. Bald bemerken wir, dass sich an dem Sandboden zwei Bienenarten und eine eine andere Insektenart kleine Höhlen in den Boden graben. Eine große Bienenart gräbt sich vollständig in den Sand ein.
Zwanzig Minuten lang beobachten wir das lebhafte Getümmel und sind davon überzeugt, dass niemand anderes von den vielen hundert anderen hier vorbeikommenden Spaziergängern und Radfahrern dieses interessante Naturschauspiel bemerkt.
Mandarinenten stammen ursprünglich aus Asien, haben sich aus Zoos und Wildparks bei uns aber längst auch in der freien Natur gut verbreitet.
Dass man Bärlauch beim Ernten nicht mit den giftigen Maiglöckchen verwechseln darf, weiss wohl fast jeder. Aber so dicht zusammen hatte ich Genuss und Übelkeit bisher noch nie gesehen.
Fitis und Zilpzalp sehen sich sehr ähnlich. Auf dieser Entfernung vermute ich aber, dass es ein Fitis ist.
Am Rheindamm kann ich heute gut den Unterschied zwischen Hoher Schlüsselblume und Wiesenschlüsselblume erkennen.
Hier folgt Kapitel 9: https://d-wanderer.de/rheinauen.php?w=469&Wanderung=Rheinauen_Kapitel_9:_Gruen
Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.
Und hier stehen Infos über mein Buch „Der Deutschland-Wanderer“, in dem ich von meinen Erlebnissen auf den ersten 10.000 km erzähle: