Rheinauen Kapitel 2: Schnee und Eis
17.1.2021 Eggenstein-Leopoldshafen
Nachdem ich in den ersten zwei Wochen des Jahres bereits acht Mal am Rhein war, fällt heute endlich auch genug Schnee für meine erhofften Winterimpressionen.
Da bei meinem neuen Rheinauenprojekt der stete Wandel dieses vielseitigen Lebensraum im Vordergrund steht, freue ich mich nun ganz besonders über das Weiß. Schon kurz nach Sonnenaufgang starte ich am ehemaligen Hafen bei Leopoldshafen.
Manche Bereiche des Waldes sind heute überflutet. Mit dem Schnee auf den dunklen Bäumen ergeben sich besonders schöne Spiegelbilder.
Man kann deutlich erkennen, dass der Wasserspiegel während der letzten Stunden gesunken ist.
Der winterliche Auwald wirkt wie das Kunstwerk eines auf schwarz/weiss fixierten Expressionisten.
Der besondere Reiz dieses Tages lockt außer mir noch viele weitere Fotografen in die Rheinauen.
3,5 Stunden lang fotografiere ich dieses faszinierende Wintermärchen. Gerne wäre ich noch ein paar Kilometer weiter gewandert, doch nun geht leider der Schneefall in Regen über. Egal, dieser Vormittag war klasse!
20.1.2021 Rheinau
Obwohl ich in den letzten Wochen sehr oft die Rheinauen erkundete, wird es nie langweilig.
Auch heute entdecke ich wieder etwas, das ich in dieser Ausprägung noch nie zuvor gesehen habe. An einem Altrheinarm wächst Großer Algenfarn, eine im 18. Jahrhundert aus Amerika eingeschleppte Wasserpflanze. Der Algenfarn lebt in Symbiose mit einer Bakterienart, die Stickstoff aus der Luft aufnimmt und die Pflanze damit versorgt. Im Winter wandelt sich die Farbe der an der Oberfläche schwimmenden Blätter von Grün zu Rosa.
Unübersehbar gefallen die großen, rosa Schwimmteppiche nicht nur mir Fotografen. In diesem Gewässer tummeln sich auf engem Raum viel mehr verschiedene Enten, Schwäne, Reiher, Kormorane und Blässhühner als anderswo.
Da ich heute keine bestimmte Route wandern will, lasse ich mir sehr viel Zeit, dieses muntere Leben zu beobachten.
Wie bei den meisten Spaziergängen in den Rheinauen gehe ich auch heute ein Stück am Rheinufer entlang. Eine Weile schaue ich den Reiherenten zu. Am Altrhein und an den Baggerseen tauchen diese Wasservögel, die bis zu 4 m Tiefe erreichen können, oft unter, doch auf dem Fluss bleiben sie heute an der Oberfläche.
27.1.2021 Daxlanden
In der Rheinebene ist es meist etwas wärmer als im Rest von Deutschland. Daher bleibt hier der Schnee deutlich seltener liegen bleibt als oben auf den Bergen. Gestern musste ich nur mit dem Auto fünf Minuten aus der grauen Rheinebene heraus fahren, um durch Schnee zu spazieren. Heute schneit es zumindest am frühen Vormittag auch hier unten.
Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich inzwischen mehr als 13.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2.600 km auf Tageswanderungen mit Beschreibung und mehr als 13.600 Fotos vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.



