Vor einigen Tagen begann ich mit meinem neuen Fotoblog "Nationalpark Schwarzwald" (siehe https://d-wanderer.de/sonstige-wanderungen.php?w=2469&Wanderung=Nationalpark_Schwarzwald_-_Kapitel_1).
Sowohl in den Rheinauen als auch im Schwarzwald habe ich nun den persönlichen Ehrgeiz, bei jedem Ausflug mindestens ein Motiv (egal ob Pflanze oder Tier) zu fotografieren, das ich noch nie aufgenommen habe. Nahezu immer erfüllt sich diese Hoffnung tatsächlich.
Heute ist dies ein Pappelblattkäfer (manchmal auch Weidenkäfer genannt). So einen habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Es hat sich also wieder gelohnt, nach Feierabend noch kurz an den Rhein zu fahren.
Am südlichen Ufer des Sees werden die Blüten des Natternkopf von vielen Hummeln und Bienen umschwärmt.
Am Ufer haben Ameisen einen Bau gegraben. Quer über den Sand zieht sich eine stark frequentierte Ameisenstraße.
Heute parke ich mal wieder am Hafen Freistett bei Rheinau und beginne dort eine sechsstündige Fotosafari zum Groschenwasser, Streitkopf, Rheinseitenkanal und bis zum Badesee Honau. Wie so oft bin ich auch heute froh darüber, dass ich meist am Wochenende arbeite und dafür werktags Zeit habe. Dienstagmorgens ist es in den Rheinauen noch herrlich still.
Keine Radfahrer, keine Spaziergänger, keine Hunde.... dafür sehr viele Wasserläufer.
Das Naturerlebnis Rheinauen besteht für mich nicht nur aus den Auwäldern an den Altrheinauen, sondern auch aus den Streuobstwiesen jenseits der Dämme. Selbst wenn die uralten Obstbäume schon längst keine Äpfel mehr tragen, bieten sie noch immer sehr vielen Tieren Lebensraum.
Das Springkraut ist keine einheimische Pflanze sondern stammt ursprünglich aus Indien. Erst in den letzten Jahrzehnten verbreitete es sich auch immer weiter bei uns. Die Blüten gefallen mir zwar, aber diese Pflanze verdrängt an manchen Stellen massiv die ursprüngliche Vegetation.
Der Streitkopf zählt für mich zu den schönsten Gewässern in den Rheinauen auf badischer Seite.
In jedem Buch über die Rheinauen stehen viele wunderschöne Fotos von Vögeln. Ich bin nun schon 1,5 Jahre für meinen Rheinauen-Blog mit zwei Kameras unterwegs, aber Vögel sehe ich fast immer nur schnell vorbeifliegen oder weit weg in der Ferne sitzen. Daher bewundere ich die Arbeit guter Vogelfotografen immer mehr. Aber ich weiss, mit welchem Aufwand sie ihre Ergebnisse erzielen. Oft schleppen sie riesige, bis zu 3000 Euro teuere Teleobjektive mit sich und sitzen stundenlang in Tarnzelten.
Ich selbst muss mich leider trotz viel Geduld mit Aufnahmen begnügen, die bestenfalls für das Smartphone genügen, aber keinesfalls druckfähig sind. Sehr schade! Aber es ist mir ohnehin sehr viel wichtiger, die Vögel überhaupt zu sehen. Die Fotos sind nur eine Zugabe.
Heute komme ich aber so nah an einen Vogel heran wie selten. Dieses junge Rotkehlchen, das in dem Alter noch ganz anders aussieht als die erwachsenen Vögel, hüpft unmittelbar vor mir auf dem Weg und bleibt immer wieder stehen. Ich glaube, dass es nicht in der Lage ist, zu fliegen.
Libellen zu fotografieren ist für mich viel befriedigender als eine Vogel-Safari. Heute sehe ich vor allem viele Azurjungfern und Prachtlibellen.
Wie überall werden auch hier die Blüten der Goldrute von einer großen Vielfalt an Fliegen, Bienen, Hummeln und Schmetterlingen besucht.
Am Wochenende ist am Badesee Honau viel los. Heute kann ich hier ganz alleine schwimmen.
Wegen dem fehlenden Regen liegen bei der Rheinfähre in Au am Rhein große Kiesbänke am Rheinufer frei. Welch ein Unterschied zum letzten Sommer, als der Rhein Mitte Juli bei Pegel Maxau mit 8,65 m den dritthöchsten jemals gemessenen Wasserstand hatte, also diese Kiesbänke fast 5 Meter unter der Wasseroberfläche lagen. In den nächsten Wochen werden die Rheinauen sogar noch deutlich stärker austrocknen.
An den Stellen der Kiesbänke, die längere Zeit trocken bleiben, wächste eine ganz spezielle Vegetation, die solch einen Wechsel verkraftet.
An einer Stelle des Illinger Altrhein versammeln sich mehr als 30 Schwäne.
Hier gibt es auch einen kleinen Badesee. Wegen dem niedrigen Wasserstand und den vielen Algen kann man heute nur an manchen Stellen schwimmen. Dies ist nun aber besonders faszinierend, da über den Wasserpflanzen viele Libellen fliegen, an die ich beim Schwimmen ganz nah herankomme.
Hier folgt Kapitel 20: https://d-wanderer.de/rheinauen.php?w=1163&Wanderung=Rheinauen_Kapitel_20:_Die_grosse_Trockenheit
Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.
Und hier stehen Infos über mein Buch „Der Deutschland-Wanderer“, in dem ich von meinen Erlebnissen auf den ersten 10.000 km erzähle: