Am 14. Mai fahre ich schon um 6.30 Uhr vor der Arbeit ins Naturschutzgebiet Fritschlach bei Daxlanden. Noch liegt leichter Bodennebel über den Saumseen.
Während die meisten Leute jetzt gerade ihren ersten Kaffee schlürfen und im Fernsehen die Morgenshows mit den neuen Corona-Berichten laufen, genieße ich in aller Ruhe die Vielfalt der Blumen und Insekten.
In der Welt der Insekten kann ein Paparazzo jetzt überall Pornoszenen aufnehmen.
Auf dem Rückweg mache ich noch einen kurzen Zwischenstopp im Naturschutzgebiet Weiherfeld.
Wie schon oft staune ich darüber, dass ich so viele verschiedene Bienen- und Fliegenarten sehe, wenn ich eine Weile vor bestimmten Blüten stehen bleibe.
Dieses Insekt sieht auf den ersten Blick zwar ähnlich aus wie die Biene auf dem letzten Foto, aber es ist eine Fliege.
In weniger als drei Stunden habe ich heute wieder so viel entdeckt. Alle Menschen, die vor der Arbeit nur am Frühstückstisch sitzen bleiben, verpassen die schönste Zeit des Tages in der Natur.
Nach einigen Tagen mit schnell wechselndem Wetter kündigt das Regenradar am 18. Mai an, dass es nun ein paar Stunden lang sonnig bleiben will. Daher fahre ich gleich in die Pfalz. Doch kaum komme ich in Neupotz an, zieht bereits die nächste Unwetterfront auf.
Zum Glück bleibt es aber bei mir abgesehen von einem Regenschauer trocken. In der Ferne blitzt und donnert es. Später erfahre ich, dass bei diesem Gewitter 30 km entfernt ein Kind auf einem Spielplatz vom Blitz verletzt wurde. Ich kann hier aber nun doch einige Blumen bei Sonnenschein fotografieren.
Am 20. Mai wandere und fotografiere ich viele Stunden lang an verschiedenen Stellen bei Rußheim und Alt-Dettenheim.
Eigentlich will ich hier nur eine Biene auf einer Skabiose fotografieren, aber im Laufe von nur zehn Minuten treffen sich auf dieser einzelnen Blüte mindestens acht verschiedene Arten von Bienen, Käfern und anderen Insekten.
An vielen Pflanzen neben dem Rheindamm hängt nun ein kleines Stück Schaum, der im Volksmund auch Kuckucksspeichel genannt wird. In Wahrheit stammt dies aber nicht von einem Vogel sondern ist die Schutzhülle für Larven der Schaumzikaden.
Wenn man sehr genau die Blüten und Blätter am Wegesrand betrachtet, entdeckt man auch solche kleinen Wunder wie diese nur stecknadelkopfgroße Spinne.
Am 28. Mai streife ich mehrere Stunden lang durch die Auwälder und Streuobstwiesen bei Philippsburg und Rheinhausen.
Hier ist der Nachwuchs bei den Störchen schon recht groß. Die Eltern müssen pausenlos aufbrechen, um Futter für die hungrigen Kinder zu suchen.
Inzwischen finde ich die Vegetation auf den Dämmen interessanter als an den Ufern der Gewässer.
Aber auch in den Wäldern und auf den Streuobstwiesen entdecke ich heute wieder viel Interessantes.
Wie gewohnt gehe ich auch in diesem Monat auch an sehr vielen anderen Tagen mit der Kamera auf Entdeckungsreise, oft nur jeweils ein bis zwei Stunden vor der Arbeit und nach Feierabend. Hier zeige ich nun noch viele kleine Wunder, die ich in diesen Tagen gefunden habe.
Der Rotköpfige Feuerkäfer ist ein recht nützliches Tier, da seine Larven gerne Borkenkäfer fressen und dadurch das Waldsterben etwas verringern.
Diese Weberknecht-Art steht in keinem meiner Bestimmungsbücher. Auch mit den Online-Medien konnte ich sie bisher nicht bestimmen. So geht es mir bei vielen Aufnahmen.
Ameisen und Blattläuse ergänzen sich sehr gut. Die Ameisen ernähren sich von den klebrigen, Honigtau genannten Ausscheidungen der Läuse und beschützen sie dafür vor Fressfeinden.
Anders als bei vielen anderen Insekten sehen die Larven von Heuschrecken schon ähnlich wie das spätere Tier aus. Die Flügel fehlen aber noch. Diese beiden sind bisher nur knapp drei Milimeter groß.
Hier folgt Kapitel 11: https://d-wanderer.de/rheinauen.php?w=647&Wanderung=Rheinauen_Kapitel_11:_Zwischen_Kehl_und_Iffezheim
Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.
Und hier stehen Infos über mein Buch „Der Deutschland-Wanderer“, in dem ich von meinen Erlebnissen auf den ersten 10.000 km erzähle: