Naturschutzgebiet Wagbachniederung bei Waghäusel
Die Wagbachniederung bei Waghäusel zählt zu Deutschlands bedeutendsten Vogelbrutgebieten und Rastplätzen beim Vogelzug.
Anders als bei den meisten anderen Naturschutzgebieten entstand diese enorme Artenvielfalt nicht auf rein natürliche Weise sondern als positive Nebenwirkung einer Fabrikanlage.
Die Wagbachniederung liegt zwar auf dem Gebiet einer längst verlandeten, vor Jahrtausenden vom Rhein abgetrennten Rheinschlinge, ist aber nicht mehr mit den Rheinauen verbunden. Das Naturschutzgebiet liegt auf dem Gebiet der Klärteiche und Schlammdeponien einer großen, 1995 stillgelegten Zuckerfabrik. Deren nährstoffreiche Abwässer schufen diesen wunderbaren Lebensraum.
Die Vögel
Die meisten Naturfotografen interessieren sich hier nur für die Vögel. Ich will aber auch die restliche Vielfalt dieses Lebensraums zu zeigen. Daher folgen nach dem Vogelkapitel noch viele weitere Fotos.
Die meisten Vogelfotos in diesem Kapitel sind bisher Ausschnittsvergrößerungen von Fotos, die ich mit maximal 300 mm Brennweite aufgenommen habe. Erst seit Sommer 2025 kann ich nun auch mit 600 mm fotografieren und werde in den nächsten Jahren viele Fotos durch bessere Aufnahmen ersetzen.
Die Wagbachniederung ist eine der wenigen Stellen in Deutschland, an denen die sehr seltenen Purpurreiher brüten. Natürlich sind die scheuen Vögel meist weit entfernt, sodass man zum Beobachten ein Fernglas und zum Fotografieren ein starkes Objektiv braucht. Mit viel Glück kann man sie aber auch manchmal fast direkt neben dem Weg sehen, so wie hier im Sommer 2025.
Nicht zuletzt wegen dieser sehr seltenen und sehr scheuen Vögel sollten hier die in jedem Naturschutzgebiet geltenden Regeln unbedingt eingehalten werden. Lärmende Wandergruppen und freilaufende Hunde können hier besonders viel Schaden anrichten. Und selbstverständlich darf auch kein Naturfotograf für "bessere" Aufnahmen die Wege verlassen!
Von Frühling bis Herbst kann man sich darauf verlassen, dass man hier nicht nur viele verschiedene Vögel sieht, sondern oft auch bis zu drei Dutzend Vogelfotografen, die mit ihren riesengroßen Objektiven an den besten Uferplätzen stehen.
Manchmal kommen auch Bruchwasserläufer in die Wagbachniederung.
An der nordwestlichen Ecke des Naturschutzgebiets ist eine Stelle, an der im Winter Vögel gefüttert werden. Von einer Bank aus kann man hier bequem Kohlmeisen, Blaumeisen, Sumpfmeisen, Schwanzmeisen, Kleiber und manchmal auch Buntspechte beobachten.
Oft fliegen Mäusebussarde und Turmfalken über das Gelände, manchmal auch Rohrweihen.
Noch nie sah ich so viele Silberreiher auf einem Fleck wie hier am 18. September 2024.
Sehr viele Fotos von Insekten und Blumen werde ich in den nächsten Tagen hier noch ergänzen.
Für mein Fotoprojekt "Naturschutzgebiete in Karlsruhe und im Landkreis Karlsruhe" bin ich seit Frühling 2025 mehrmals pro Monat mit der Kamera unterwegs.
Damit will ich dazu anregen, die Natur unserer Heimat bewusst und intensiv zu erkunden. Man muss nicht immer in ferne Länder reisen, um etwas zu entdecken. Viele Menschen wissen nicht, welche Schönheiten es in unserer Nähe gibt. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass Naturschutz nur dann politisch eine Zukunft hat, wenn möglichst viele Leute am Erhalt bedrohter Lebensräume interessiert sind, anstatt nur noch zu "Instagram-Hotspots" zu fliegen oder ganz in virtuelle Welten eintauchen.
Ich fotografiere ausschließlich von den öffentlich zugänglichen Wegen und zeige die Natur so, wie sie jeder Besucher sehen kann, der aufmerksam unterwegs ist und in manchen Gebieten auch ein gutes Fernglas oder Spektiv dabei hat. Ich will keine Vögel bei der Brut stören oder Pflanzen zertrampeln, nur um eine andere besser fotografieren zu können.
Dies soll keine wissenschaftliche Abhandlung über die jeweiligen Gebiete sein. Manche für den Schutzstatus wichtigen Pflanzen oder Tiere sehe ich bei meinen Touren vom Weg aus nicht. Stattdessen stelle ich hier meine eigenen, subjektiven Eindrücke vor. Bisher reichten die vielen Dutzend Ausflüge nur für einen ersten Überblick. Im Laufe der nächsten Jahre werde ich in jedem NSG viele weitere Pflanzen und Tiere fotografieren.
Da ich kein Biologe bin und die meisten Arten nicht selbst bestimmen kann, nutze ich dafür verschiedene Bücher und Apps. Bei meinen Texten und Untertiteln der Fotos beschränke ich mich daher meist auf die Gattung. Veröffentlichte Fehler könnt Ihr mir gerne mit Korrektur melden.
Anders als die 24 Kapitel zu den Rheinauen und die 12 Kapitel zum Nationalpark Schwarzwald werde ich die Beiträge zu den Naturschutzgebieten nicht chronologisch veröffentlichen. Hier ist es sinnvoller, im Laufe der Jahre zu den jeweiligen NSG neue Fotos an der thematisch richtigen Stelle einzufügen und bisherige Fotos durch bessere Aufnahmen zu ersetzen.



