2. - 6.11.2019

Werra-Burgen-Steig Hessen

Deutschland-Wanderer Kilometer 8469 bis 8603

2.11.19 Hann. Münden - Witzenhausen 30 km

Bereits 1885 wurde der Werra-Burgen-Steig von Hann. Münden bis zur Wartburg markiert. Die deutsche Teilung trennte auch diesen Weg. Inzwischen gibt es zwei Routen. Eine führt durch Thüringen und der als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" zertifizierte Werra-Burgen-Steig Hessen führt 134 km weit von Hann. Münden nach Nentershausen.

 

Nachdem ich vor einigen Monaten in Hann. Münden mit dem Weserbergland-Weg begann, stehe ich nun zum zweiten Mal am 1899 aufgestellten Weserstein mit dem berühmten Spruch.

 

 

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© Günter Kromer— Weserstein

Kurz schaue ich mir noch einmal die Altstadt mit dem schönen Rathaus und dem Welfenschloss an.

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© Günter Kromer— Hann. Münden - Rathaus
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© Günter Kromer— Hann. Münden - Schloss

Dann führt mich eine Brücke über die Werra.

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© Günter Kromer

Bald wandere ich auf einem schmalen Naturweg schnell bergauf. Umgeben von buntem Herbstlaub, sehe ich den Fluss nur manchmal unter mir. Bei der Kramberg-Hütte gibt es eine schöne Aussicht.

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© Günter Kromer

Dann führt mich der Weg fort vom Fluss, den ich erst am Ende der Etappe wieder sehen werde.
Kurz vor Lippoldshausen komme ich an einem Bach mit mehreren kleinen Wasserfällen vorbei.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer— Lippoldshausen

Nach Durchquerung des Ortes folgen einige Kilometer auf breiten Forstwirtschaftswegen. Insgesamt ist der Anteil schmaler Naturwege und Pfade aber am WBS Hessen deutlich höher als auf den meisten anderen Fernwanderwegen. Mal im Wald, mal an Wiesen und Feldern vorbei, komme ich schnell voran. Die abwechslungsreiche Strecke gefällt mir.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer— Ziegenweide bei Gut Hübenthal

Schloss Berlepsch diente früher als Kulisse für einige der klassichen Edgar-Wallace-Filme.
Nahe am Schloss kann man in sehr originellen Baumhäusern und Baumzelten übernachten, aber dies ist überraschend teuer.

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© Günter Kromer— Schloss Berlepsch
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© Günter Kromer

Weiter geht es auf und ab.

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© Günter Kromer— Albshausen
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© Günter Kromer— Albshausen

Schließlich erreiche ich Witzenhausen, wo ich übernachte.

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© Günter Kromer— Witzenhausen

Trotz sehr vieler Fachwerkhäuser kann mich in diesem Ort nur Schinkel's Brauhaus mit seinen Öko-Craft-Bieren begeistern.

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© Günter Kromer— Witzenhausen
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© Günter Kromer— Witzenhausen

3.11.19 - Witzenhausen - Bad Sooden-Allendorf 27 km

Auch heute führt mich die Route den ganzen Tag fort von der Werra.

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© Günter Kromer

Auf abwechslungsreicher Strecke geht es mal bergauf, mal bergab. Mir gefällt wie bereits gestern der recht hohe Anteil schmaler Wege und Pfade. Im Vergleich zu manch anderen Fernwanderwegen ist der X5h nicht besonders schwer. Dennoch sollte man vor allem im Herbst aufpassen, da manchmal das tiefe Laub rutschige Steine verbirgt. Auch auf dem lehmigen Boden kann man an steileren Stellen leicht abrutschen.

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© Günter Kromer

Nach etwa zwei Stunden erreiche ich die Jugendburg Ludwigstein. Vor etwa 100 Jahren wurde hier eine Ruine von der Wandervogel Bewegung gekauft und für die Jugendbewegung ausgebaut.

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© Günter Kromer— Jugendburg Ludwigstein
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© Günter Kromer— Jugendburg Ludwigstein

Und weiter geht es bergauf und bergab, nun meist durch Wald. Insgesamt ist die heutige Etappe anstrengender als der Weg gestern. Der steilste Aufstieg führt zum Rosskopf Turm.

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© Günter Kromer— Rosskopf Turm

Die Aussicht von diesem Holzbauwerk wird heute leider durch den dunklen Himmel getrübt.

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© Günter Kromer— Aussicht vom Rosskopf Turm

Am Abend schaue ich mir Bad Sooden an.

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© Günter Kromer— Bad Sooden - Gradierwerk und alter Bohrturm

Prunkvolle Fachwerkhäuser, malerische Gassen, eines der ältesten noch erhaltenen Gradierwerke Deutschlands, ein alter Bohrturm, der einst aus mehr als 300 m Tiefe Salzwasser förderte, ein Salzmuseum und vieles mehr - hier gibt es viel zu entdecken.

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© Günter Kromer— Bad Sooden
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© Günter Kromer— Bad Sooden

3.11.19 Bad Sooden-Allendorf - Eschwege 28 km

Ich wandere auf Brücken über die hier in mehrere Ströme geteilte Werra hinüber nach Allendorf.

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© Günter Kromer— Werra bei Bad Sooden-Allendorf

Der Wanderweg führt nicht in die Altstadt hinein, aber natürlich schaue ich mir diese an. Hier stehen sogar noch mehr Fachwerkhäuser als in Bad Sooden, darunter wieder viele mit schöner Bemalung oder Schnitzereien.

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© Günter Kromer— Allendorf
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© Günter Kromer— Allendorf - Marktplatz
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© Günter Kromer— Allendorf

Eine Weile führt der Werra-Burgen-Steig nun direkt am Ufer entlang. Dann geht es über Feldwege direkt auf Schloss Rothestein zu.  Nach dem Aufstieg zum Schloss enttäuscht es mich aber, dass man von außerhalb des umzäunten Privatgeländes kaum etwas vom Schloss erkennen kann.

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© Günter Kromer

Umgeben von buntem Herbstwald wandere ich weiter bergauf.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer

Den folgenden Wegabschnitt sollte man keinesfalls im Winter bei Schnee wandern. Der schmale Pfad führt durch loses Herbstlaub und auf rutschigen Steinen zuerst über einen auf beiden Seiten steil abfallenden Grat, dann schmiegt er sich an einen Steilhang.

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© Günter Kromer

Kurz vor dem Aussichtspunkt "Schöne Aussicht" trifft der Pfad wieder auf einen bequemen Weg. Der Name trifft zu, die Aussicht nach Bad Sooden-Allendorf und auf viele herbstliche Berge gefällt mir hervorragend.

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© Günter Kromer— Aussichtspunkt "Schöne Aussicht"

Dann erreiche ich die ehemalige deutsch-deutsche Grenze. Bald führt mich ein wunderschöner Streckenabschnitt durch urigen Buchenwald entlang der alten Grenze.

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© Günter Kromer

Von der Silberklippe blicke ich hinab zum Werratalsee, nach Eschwege und zu den Bergen Thüringens und des Hainich.

 

 

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© Günter Kromer— Silberklippe

Der Abstieg führt mich noch eine Weile durch den schönen Wald, zwischendurch kurz recht steil. Unterhalb von Neuerode wandere ich dann einige Kilometer weit recht bequem durch eine angenehme Wald- und Wiesenlandschaft. Zuletzt geht es ein paar Kilometer weit fast flach durch das Werratal, zwischendurch an einem See mit großem Campingplatz vorbei.

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© Günter Kromer

Auch Eschwege hat sehr viele Fachwerkhäuser.

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© Günter Kromer— Eschwege

Das ehemalige Landsherrenschloss kann man nicht besichtigen, da es heute als Verwaltungsgebäude genutzt wird.

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© Günter Kromer— Eschwege - Landsherrenschloss

In der Marktkirche St. Dionys und in der Neustädter Kirche stehen schöne Orgeln. Schon seit Monaten habe ich die Idee für eine Internetseite, auf der die 100 schönsten Orgeln Deutschlands oder vielleicht sogar mehr vorgestellt werden, aber wo man nicht nur über ihre Entstehung und Besonderheiten lesen kann, sondern vor allem jeweils auch Klangbeispiele hört. Das wäre sicherlich eine äußerst interessante Seite, aber ohne gute Sponsoren kann man solch ein Projekt nicht umsetzen.




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© Günter Kromer— Eschwege

5.11.19 Eschwege - Lüderbach 24 km

Zuerst führt mich der Weg heute mit nur leichter Steigung an Feldern und Streuobstwiesen vorbei. Hinter mir hängen fast schwarze Wolken tief an den Bergen, über die ich gestern Mittag gewandert bin, doch vor mir öffnen sich ein paar blaue Lücken am Himmel.

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© Günter Kromer— Aussicht bei der Regener Hütte

Dann geht es durch Wald hinauf zum Lotzenkopf. Oben scheint gerade die Sonne, wenige Kilometer entfernt sehe ich dagegen eine Regenfront.

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© Günter Kromer— Lotzenkopf

Viele Kilometer wandere ich nun ohne besondere Höhepunkte weiter, nun etwas öfter auf breiten Wegen als bisher. Doch dann führt mich der Weg in einer weiten Schleife durch das Naturschutzgebiet Graburg. Hier begeistert mich wieder ein sehr urwüchsiger Wald mit vielen verwitterten Wurzeln, bemoosten Baumstämmen und mehr.

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© Günter Kromer

Am Aussichtspunkt Rabenkuppe verschleiert durchziehender Regen etwas den Blick auf die bunte Herbstlandschaft.

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© Günter Kromer— Rabenkuppe

Eine Weile führt der Weg an der Oberkante eines Steilhangs entlang. Dies erinnert mich an den Albtrauf, dem ich vor zwei Wochen folgte.
Im kleinen Ort Lüderbach übernachte ich in der auch für Werra-Burgen-Steig Wanderer geeigneten Pilgerunterkunft im Gemeindehaus.

6.11.19 Lüderbach - Nentershausen 25 km

Bei trübem, dunstigen Wetter marschiere ich weiter.

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© Günter Kromer— Altefeld
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© Günter Kromer

Bis auf wenige sehr kurze Abschnitte ist der Weg heute leicht. Nur der Aufstieg zur Ruine Randenfels ist recht steil. Leider ist oben der Zugang zur Burg wegen Einsturzgefahr gesperrt, so dass ich sie nicht besichtigen kann.

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© Günter Kromer— Burg Randenfels

Hotel Hohenhaus in einem alten Rittersgut wäre ein paar Preisklassen zu exklusiv für mich.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer
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© Günter Kromer
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© Günter Kromer— Blankenbach

Ein paar Kilometer danach liegt oberhalb von Blankenbach ein Wegweiser am Boden und lässt nicht erkennen, ob ich hier nach rechts oder links muss. Doch dann entdecke ich oben am Waldrand ein Zeichen.

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© Günter Kromer

Die Tannenburg bildet den Schlusspunkt des Werra-Burgen-Steig Hessen. Ich gehe kurz in den Burghof und in den romantischen Burggarten. Dann folge ich 1,3 km weit der Zufahrtstrasse hinab nach Nentershausen und fahre anschließend nach Hause.

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© Günter Kromer— Tannenburg

Hier ist der Link zur Seite des Geo Naturpark Frau Holle Land mit den offiziellen Infos über diesen Weg: https://www.werra-burgen-steig-hessen.de/

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Im Buch „Der Deutschland-Wanderer“ erzähle ich viel mehr als im Internet über meine Erlebnisse und persönliche Eindrücke beim Abenteuer Fernwanderung auf den ersten 10.000 Kilometern und beschränke dafür die online stehenden umfangreichen Streckenbeschreibungen auf die wesentlichen Elemente. Weitere Infos stehen hier:  https://d-wanderer.de/aktuelles.php