24.4. - 27.4.2019

Goldsteig - Oberpfälzer Streckenabschnitt

Deutschland-Wanderer Kilometer 4321 bis 4460

24.4.19 Marktredwitz - Falkenberg-Tannenlohe 34 km

Der hervorragend markierte Goldsteig ist der längste unter den zertifizierten Qualitätswanderwegen Deutschlands. Nach den ersten Etappen im Oberpfälzer Wald wird er in eine Nordroute und eine Südroute geteilt. Alle drei Etappen zusammen sind 660 km lang. Im Frühjahr 2019 wandere ich die offiziell 23 Etappen über die Nordroute nach Passau. Da die Etappen in der Oberpfalz bequemes Genusswandern sind, die Gipfelroute dagegen eine faszinierende, aber deutlich anspruchsvollere Strecke ist, gliedere ich diesen Bericht in zwei Kapitel.

 

Ab Bahnhof Marktredwitz führen mich die Streckenmarkierungen zuerst durch die Altstadt, dann gleich hinaus in die Natur. Die schöne und angenehme Streckenführung gefällt mir von Anfang an.

Wie gewohnt fasse ich auch beim Goldsteig 1,5 bis 2 „offizielle“ Etappen an einem Tag zusammen. Auf den ersten Etappen muss ich nur recht wenige Höhenmeter bewältigen. Die Auf- und Abstiege sind harmlos.

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© Günter Kromer

Bald erreiche ich die auf großen Granitfelsen thronende Ruine Weißenstein.

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© Günter Kromer— Burg Weißenstein

Nun wird die Strecke immer schöner. Ach wie herrlich es ist, nach all den Monaten im wintergrauen Wald wieder durch frisches, üppiges Frühlingsgrün zu spazieren!

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© Günter Kromer— Haferdeckfelsen

Am Nachmittag wandere ich unter anderem an vielen herrlichen Seen der Kornthaner Seenlandschaft vorbei. Obwohl noch einige Kilometer bis zu meinem Tagesziel vor mir liegen, bleibe ich in dieser wunderschönen Gegend zwei Mal auf einer Bank sitzen.

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© Günter Kromer— Kornthaner Seenlandschaft
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© Günter Kromer— Kornthaner Seenlandschaft

Nach einem Bahnübergang, bei dem die Schranke mit telefonischer Anmeldung ferngesteuert geöffnet wird, folgen weitere Seen.

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© Günter Kromer

In Falkenberg bleibt mir leider keine Zeit für eine Besichtigung der Burg.

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© Günter Kromer— Falkenberg

Das Waldnaabtal begeistert mich sogar noch mehr als die bisherige Strecke. Schon der allererste Tag verwandelt mich in einen Goldsteig-Fan.

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© Günter Kromer— Waldnaabtal

2,5 km wandere ich durch das Tal, dann steige ich 25 Minuten weit zur etwas abseits des Goldsteig gelegenen Jugendherberge auf.

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© Günter Kromer— Waldnaabtal

25.4.19 Falkenberg-Tannenlohe - Oberhöll 36 km

Kurz nach acht Uhr marschiere ich wieder hinab ins Waldnaabtal. Dort geht der Weg genau so idyllisch weiter wie gestern.

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© Günter Kromer— Waldnaabtal

Mehrere Kilometer weit bietet das Tal unglaublich viele herrliche Motive. Von der Strömung rund geschliffene Steine im Wasser, stark bemooste Baumstämme, wilde Vegetation, sonnige Wiesen, Felsen und vieles mehr zeigen hier mal wieder, dass es in Deutschland noch viel zu entdecken gibt. Ich bin sicher, dass ich ohne das D-Wanderer Projekt niemals hier her gekommen wäre. Dann hätte ich viel versäumt!

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© Günter Kromer— Waldnaabtal
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© Günter Kromer— Waldnaabtal
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© Günter Kromer— Waldnaabtal

Zwischendurch geht es kurz hinauf nach Neuhaus, aber außer dem Butterfassturm gefällt mir hier nichts.

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© Günter Kromer— Butterfassturm

Bald führt der Weg erneut ein paar Kilometer durch das Tal, das hier etwas breiter ist.

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© Günter Kromer

Als der Fluss sich wieder zwischen steilen Hängen hindurch zwängt, führt der Goldsteig für eine Weile in die Höhe, aber bald treffe ich erneut auf den Fluss, der auch hier wieder recht idyllisch ist.

Am Nachmittag ist es heute so sommerlich warm, dass ich schon in kurzen Hosen wandern könnte. Dies nutze ich für meinen ersten Biergartenbesuch des Jahres. In einer Parkanlage kurz vor Neustadt a.d. Waldnaab setze ich mich ein einen Biergarten und bestelle passend zur Region Zoiglkäs (Weichkäse mit Zwiebeln und Kümmel, Kartoffelsalat und Brot). Lecker!

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© Günter Kromer— Neustadt a.d. Waldnaab

Als ich danach am Marktplatz ein Eis esse, erlebe ich kurze Sommergefühle. Doch in wenigen Tagen wird mich der Winter noch einmal packen.

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© Günter Kromer

Die nächsten Stunden führen mich auf angenehmer Strecke immer wieder leicht bergauf und bergab.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer— Wilchenreuth

Schließlich erreiche ich den ruhig gelegenen Hölltaler Hof, wo ich heute übernachte.

26.4.19 Oberhöll - Trausnitz 28 km

Auch heute führt mich die hervorragend markierte Strecke immer mal wieder ein Stück bergauf, dann wieder hinab.

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© Günter Kromer— Kapelle Dreifaltigkeitsberg

In Leuchtenberg nehme ich mir Zeit für die Besichtigung der Burgruine.

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© Günter Kromer— Burg Leuchtenberg
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© Günter Kromer— Aussicht von Burg Leuchtenberg

Am Nachmittag ziehen Wolken auf und die Temperatur stürzt schlagartig drastisch ab.
Wieder führt der Goldsteig nun ein paar Kilometer weit abseits der Zivilisation durch ein idyllisches Tal, mal direkt am Ufer, mal oberhalb am Hang.

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© Günter Kromer— Pfreindtal

Dann geht es einen Kilometer weit stramm bergauf. Oben sehe ich mein Tagesziel unter mir.

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© Günter Kromer— Trausnitz

Einige Zimmer in der Jugendherberge Trausnitz befinden sich in dem wuchtigen, alten Gemäuer der Burg und bieten sicherlich ein ganz besonderes Übernachtungserlebnis. Die meisten Zimmer sind aber in einem moderneren Nachbargebäude und unterscheiden sich kaum vom anderen Herbergen. Alles in allem gefällt mir diese Herberge ausgesprochen gut.

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© Günter Kromer— Jugendherberge Burg Trausnitz

27.4.19 Trausnitz - Kulz 41 km

Nach dem Frühstück und Einkauf im Dorfladen marschiere ich zuerst von Trausnitz hinab zum Pfreimdltal-Stausee.

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© Günter Kromer— Pfreind-Stausee
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© Günter Kromer— Trausnitz

Dann geht es meist bergauf bis Tännesberg. Der Goldsteig führt nicht in den Ort hinein, sondern bleibt etwas oberhalb. Auf dem Schlossberg sieht man von der einst großen Burg nur noch ein paar Reste der Grundmauern.

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© Günter Kromer— Schlossberg oberhalb Tännesberg

Weiter geht es auf dem am üppigsten mit vielen verschiedenen Gesteinsblöcken ausgestatteten Geologischen Lehrpfad, den ich je gesehen habe. So gut sieht man wohl nur selten die Vielfalt der Gesteine. Braunkohlequarzit habe ich noch nie zuvor gesehen.

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© Günter Kromer— Geologischer Lehrpfad

Am Wildstein stand früher auch eine Burg.

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© Günter Kromer— Wildstein
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© Günter Kromer

Am Nachmittag komme ich an der kleinen Wallfahrtskirche St. Jakobi vorbei.

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© Günter Kromer— St. Jakobi

Hier hängen an der Empore zwei ungewöhnliche Schlachtgemälde.

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© Günter Kromer— St. Jakobi

Auf die Besichtigung der Burg Haus Murach verzichte ich, da noch einige Kilometer Wanderung vor mir liegen.

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© Günter Kromer— Burg Haus Murach

Gegen 18 Uhr erreiche ich dann Kulz, das ein paar Gehminuten unterhalb des Goldsteig liegt.

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© Günter Kromer— Goldsteig kurz vor Kulz

Hier ist mein Fotobericht zum deutlich anspruchsvolleren Abschnitt über die Gipfel des Nationalpark Bayerischer Wald: https://d-wanderer.de/wanderungen.php?w=2084&Wanderung=Goldsteig_-_Nordroute_-Gipfelroute-

 

Ende September wanderte ich auch die Südroute. Hier ist der Bericht: https://d-wanderer.de/wanderungen.php?w=3688&Wanderung=Goldsteig_-Suedroute-

 

 

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Im Buch „Der Deutschland-Wanderer“ erzähle ich viel mehr als im Internet über meine Erlebnisse und persönliche Eindrücke beim Abenteuer Fernwanderung auf den ersten 10.000 Kilometern und beschränke dafür die online stehenden umfangreichen Streckenbeschreibungen auf die wesentlichen Elemente. Weitere Infos stehen hier: https://d-wanderer.de/aktuelles.php