Der sehr gut markierte Weg im Murgtal lässt sich wegen der guten S-Bahn-Verbindung ideal in zwei Tagesetappen aufteilen, mit Busfahrten kann man auch drei oder vier Etappen daraus machen. Die östliche Hälfte hat ab dem offiziellen Startportal 20,2 km mit 944 Höhenmetern Aufstieg, dazu kommen 1,4 km zwischen Bahnhof Gernsbach und dem Parkplatz, die westliche Hälfte 22,9 km mit 1074 Höhenmetern Aufstieg.
Die Strecke ist in beide Richtungen sehr gut markiert. Dieses Mal lege ich sie im Uhrzeigersinn zurück. Vom Startportal geht es zuerst recht bequem durch das Laufbachtal.
I
An Dreikönig führt der Bach nach tagelangen Regenfällen besonders viel Wasser.
In den vergangenen Jahren legte ich die Runde mehrmals im Januar bei einem Benefiz-Einladungslauf jeweils mit mehr als 20 anderen Läufer*innen zurück, einmal sogar die gesamten 43 km im Schnee, dieses Mal bin ich am 6. Januar als Läufer alleine unterwegs, muss aber wegen spätem Start am Schluss 2 km beim Merkur abkürzen. Am 12. Januar wandere ich dann bei Sonnenschein noch einmal die westliche Hälfte, am 26. Januar die östliche. In diesem Bericht vereine ich die Fotos aller drei Tage.
Noch nie habe ich so viel Wasser die in mehrere Stufen geteilten Laufbachwasserfälle hinab rauschen sehen wie an diesem 6. Januar.
Am 6. Januar hing die Wolkengrenze dicht über dem Ort und bescherte mir einige Kilometer im Nebel.
Es muss nicht immer nur Sonnenschein sein. Auch graue Tage haben ihre schönen Seiten, zum Beispiel die vielen Millionen Raureif-Kristalle.
Als ich Ende Januar erneut hier unterwegs bin, scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Leichter Dunst lässt den Merkurgipfel, den höchsten Punkt der Gernsbacher Runde, sehr weit entfernt erscheinen.
Eine Weile führt der Weg nun auf und ab. Dann beginnt der manchmal etwas steinige und rutschige, auf jeden Fall anstrengende Aufstieg über den Steingasse genannten Pfad entlang des Lautenbaches. Auch hier strömte am 6. Januar mehr Wasser bergab als ich es je zuvor an dieser Stelle gesehen habe. Daher hat es sich gelohnt, trotz dem trüben Wetter hier zu laufen.
Nach dem steilen Aufstieg geht es nun eine Weile recht entspannt auf breiten Wegen weiter. Vom Lochfelsen blickt man bei gutem Wetter bis zur Rheinebene und hinüber zu den Vogesen.
Da ich sowohl Anfang als auch Ende Januar vom Lautenfelsen wegen Wolken bzw. Nebel keine gute Aussicht hatte, füge ich hier ein Bild vom August ein.
Ein kurzer Abstecher führt zur Elsbethhütte, einem sehr beliebten Rastplatz mit schöner Aussicht.
Der folgende Pfad ist mein Lieblingsabschnitt der Gernsbacher Runde.
Anschließend geht es auf breiten Forstwirtschaftswegen zu den Alten Eichen. Inzwischen stehen auch andere Bäume auf der Wiese, aber ein paar schöne Eichen blieben noch übrig.
Der Berg-und-Tal-Weg genannte Pfad schlängelt sich zwischen moosbewachsenen Felsen bergab.
Von Reichental führt die Route bequem am Reichenbach entlang bergab, vorbei an alten Heuhütten und einigen Kunstwerken.
Die meisten Wanderer teilen die Gernsbacher Runde in zwei Hälften. Von Hilpertsau kann man bequem mit der Bahn zurück nach Gernsbach fahren.
Eine Woche nachdem ich bei sehr trübem Wetter fast die komplette Runde lief, wandere ich nun bei Sonnenschein noch einmal von Hilpertsau nach Obertsrot und dann über Streuobstwiesen mit Aussicht bergauf. Immer wieder sehe ich Schloss Eberstein vor mir.
Der Rundweg führt nicht direkt zum Schloss Eberstein, dessen Terrasse ein besonders schöner Aussichtspunkt ist, doch auch vom Wanderweg oberhalb des Schlosses genieße ich den herrlichen Blick auf das Murgtal.
Die nächsten Kilometer führen auf meist breiten Wegen durch den Wald, mal bergab, mal bergauf. Schließlich erreiche ich den Gipfel des Merkur, mit 669 m der höchste Punkt der Gernsbacher Runde.
Ein paar Kilometer weit führt nun ein Zickzackweg zügig bergab. Nach dem Wanderparkplatz Sattley wird der Weg wieder bequemer.
Hier ist der Link zur Seite der Touristinformation Gernsbach mit offiziellen Infos zur Gernsbacher Runde: https://gernsbacher-runde.de/
Mein im April 2021 erschienenes Buch über meine 2018 bis 2020 gewanderten 10.000 Kilometer auf Deutschlands schönsten Fernwanderwegen unterscheidet sich inhaltlich stark von den Texten auf dieser Homepage. Online stehen die sehr umfangreichen Streckenbeschreibungen der Wege im Vordergrund, im Buch beschränke ich diese auf die wesentlichen Elemente und erzähle statt dessen viel mehr über meine Erlebnisse und persönlichen Eindrücke beim Abenteuer Fernwanderung. Weitere Infos stehen hier: https://d-wanderer.de/aktuelles.php