18. + 28. Oktober 2021

Schwarzwald: Felsenweg, Mühlenweg und Genießerpfad Karlsruher Grat bei Ottenhöfen

Bei Ottenhöfen im Nordschwarzwald gibt es einige wunderschöne, sehr gut markierte Rundwanderwege. Ich war dieses Mal auf dem Felsenweg (15 km, 610 Höhenmeter), dem Genießerpfad Karlsruher Grat (13 km, 665 Höhenmeter) und auf dem Mühlenweg (12 km, 500 Höhenmeter) unterwegs. Wer eine lange Tour wandern will, kann ideal zwei der Strecken zu einer größeren Tageswanderung kombinieren.

18. Oktober 2021: Genießerpfad Karlsruher Grat

Dieser Rundweg zählt zu den faszinierendsten Touren im Nordschwarzwald. Beim Titel "Genießerpfad" sollte man aber keinen bequemen Spaziergang erwarten. Diese traumhaft schöne Wanderung führt ab und zu über schmale, steinige und teilweise auch etwas steile Pfade. Wer trittsicher und schwindelfrei ist, kann unterwegs die Variante direkt über den Karlsruher Grat wählen, die Hauptroute führt normale Wanderer etwas unterhalb der Felsen entlang.

Vom Bahnhof Ottenhöfen wandere ich zuerst durch den Ort und danach durch Wald bergauf. Unter mir liegt noch Hochnebel, aber ich spaziere bereits unter wolkenlosem Himmel im Sonnenschein. Nach einem kurzen Abstieg komme ich an einem "Schnapsbrunnen" vorbei, einige andere werden heute noch folgen. An diesen Selbstbedienungsschränken bekommt man regionale Schnäpse und Liköre, meist aber auch alkoholfreie Getränke.

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© Günter Kromer

Nun führt mich der Weg hinab ins Gottschlägtal. Dort beginnt der faszinierende Steig entlang vieler kleiner Wasserfälle. Beim Edelfrauengrab hat die Erosion sogar eine kleine Höhle in den Fels gegraben.

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© Günter Kromer— Edelfrauengrab-Wasserfälle

Ich liebe diesen romantischen Steig und komme seit Jahrzehnten immer wieder gerne hier her.

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© Günter Kromer— Edelfrauengrab-Wasserfälle
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© Günter Kromer— Edelfrauengrab-Wasserfälle

Danach folgt der Weg eine Weile dem Bach, führt dann aber schnell in die Höhe. Wieder sehe ich einen "Schnapsbrunnen", doch für Hochprozentiges ist es mir jetzt noch ein paar Stunden zu früh.

Beim Herrenschrofen kann ich auf einem Fels zum ersten Mal die Aussicht genießen. Kurz darauf erreiche ich die Felsen am Karlsruher Grat. Hier kann man zwischen der leichteren Weg und der unmarkierten Route über die Felsen wählen, bei der man an ein paar Stellen auch die Hände zur Fortbewegung braucht.

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© Günter Kromer— Am Karlsruher Grat

Ich bleibe natürlich oben. Bei diesem herrlichen Wetter sind heute viele Leute auf dem Grat unterwegs.

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© Günter Kromer— Am Karlsruher Grat

Bei Schnee und Eis ist dieser Weg unbegehbar. Ich empfehle ihn nur bei trockenem Wetter.

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© Günter Kromer— Am Karlsruher Grat
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© Günter Kromer— Am Karlsruher Grat

Dann mündet die Klettervariante wieder auf den Genießerpfad. Bald erreiche ich das Gasthaus Bosenstein. Eine Weile spaziere ich oben im Sonnenschein, dann beginnt ein steiniger Abstieg. Ein kurzer Abstecher führt zum Aussichtspunkt Brennte Schrofen. Heute ist der Blick auf den Schwarzwald und über das Nebelmeer in der Rheinebene großartig.

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© Günter Kromer

Ottenhöfen liegt heute genau an der Nebelgrenze.

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© Günter Kromer— Blick vom Brennte Schrofen nach Ottenhöfen

Der Wurzelpfad mündet in eine Asphaltstraße. Von hier blicke ich hinab nach Seebach.

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© Günter Kromer— Seebach

Eine Weile spaziere ich über Asphalt bergab, vorbei an Wiesen, auf denen sogar noch Ende Oktober viele Blumen blühen.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer

Als ich mich Ottenhöfen nähere, quillt der Hochnebel im Tal immer weiter in die Höhe.

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© Günter Kromer

18. Oktober 2021: Mühlenweg Ottenhöfen

Der Mühlenweg lässt das Herz eines jeden Mühlenfan höher schlagen. Beim Mühlentag am Pfingstmontag kann man alle Mühle besichtigen, aber auch das restliche Jahr über sieht man bei den meisten dieser Mühlen die Wasserräder. Für diese Wanderung, die meist über breite Wege, teilweise auch über Asphalt führt, braucht man zwar etwas Kondition, aber keine Trittsicherheit.

Start und Ziel ist der Bahnhof Ottenhöfen. Zuerst führt die Strecke an einer Hammerschmiede vorbei. Da ich heute die Allerheiligen-Tour und den Mühlenweg kombinieren will, diese hier aber ein paar Hundert Meter gemeinsam führen, verzichte ich auf diese Mühle und steige gleich auf dem Mühlenweg zum Könningerhof auf.

Der Hochnebel hängt nun teilweise dicht über dem Ortsrand.

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© Günter Kromer

Am Könningerhof steht ein "Schnapsbrunnen". Viele weitere folgen auf diesem Rundweg. Da man Ottenhöfen stündlich mit der Bahn ab Achern erreicht, können Wanderer ohne Auto unterwegs nach Herzenslust die alkoholischen Spezialitäten probieren.

Hier ist auch eine Mühle, deren Wasserrad sich im Gebäude befindet, so dass man es nur bei einer Besichtigung am Deutschen Mühlentag sehen kann.

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© Günter Kromer— Könningerhof
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© Günter Kromer

Das stets wechselnde Spiel der auf- und absteigenden Hochnebelgrenze bietet mir heute großartige Lichtstimmungen.

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© Günter Kromer
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© Günter Kromer

Die Benz-Mühle-am-Bach ist ein besonders fotogenes Schmankerl.

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© Günter Kromer— Benz Mühle am Bach

Vor allem Kinder freuen sich hier über Ziegen, Esel, Enten und Gänse. Beim Hof oberhalb der Mühle lädt ein außergewöhnlich schöner Biergarten zur Rast ein.

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© Günter Kromer

Nun führt die Strecke wieder ins Tal hinab. Auch die romantische Rainbauernmühle ist ein äußerst beliebtes Fotomotiv.

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© Günter Kromer— Rainbauernmühle

Nun wandere ich wieder weit in die Höhe.

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© Günter Kromer

Unterwegs komme ich an einem Damwildgehege vorbei.

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© Günter Kromer

Nun geht es bergab zur Schulze-Bure-Mühle.

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© Günter Kromer— Schulze-Bure-Mühle

Noch einmal führt mich der Mühlenweg etwas in die Höhe, dann marschiere ich bergab. Unterwegs komme ich an einer weiteren Mühle vorbei, deren Rad man durch ein Gitter sehen kann.

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© Günter Kromer

28. Oktober 2021: Felsenweg Ottenhöfen

Auch der Felsenweg beginnt offiziell am Bahnhof Ottenhöfen. Wer mit der Bahn kommt, kann aber auch am Haltepunkt Ottenhöfen-West starten und dadurch eine kurze Schleife abkürzen. Ich wandere diese Runde entgegen dem Uhrzeigersinn, empfehle nun aber die andere Richtung, da man dann die meisten steilen Pfade im Aufstieg und die breiten Forstwirtschafts- und Asphaltwege vor allem beim Schlussabstieg hat.

Vom Bürstenstein blicke ich hinab zu den Weinbergen im Waldulmer Tal und über die Rheinebene zu den fernen Vogesen.

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© Günter Kromer— Bürstenstein

Mal auf breiten Wegen, mal auf steinigen und verwurzelten Pfaden wandere ich nun bergauf und bergab. Bei so einem sonnigen Herbstwetter macht mir diese Wanderung viel Spaß.

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© Günter Kromer

Am Palmfelsen setze ich mich eine halbe Stunde lang auf eine Bank und genieße die Aussicht.

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© Günter Kromer— Palmfelsen
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© Günter Kromer— Palmfelsen

Kurz trifft diese Route auf die Strecke des Kappelrodecker Hexenstieg.

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© Günter Kromer

Ab und zu komme ich an großen Felsgruppen vorbei. Anfangs sind dies meist Granitfelsen in der hier typischen Wollsackverwitterung, später vor allem Porpyr. Der Felsenweg ist auch ein geologischer Rundweg. An vielen Stellen informieren Tafeln über das Gestein.

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© Günter Kromer— Katzenschrofen

Ein steiler Pfad führt mich bergab. Besser wäre es, wie auf der offiziellen Seite auch empfohlen, die Strecke in anderer Richtung zu wandern. Ab und zu führen kurze Abstecher auf weitere Felsen hinauf.

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© Günter Kromer— Breitfelsen

Der letzte Teil des Abstiegs führt mich dann auf Asphalt hinab ins Tal.

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© Günter Kromer— Spitzfelsen

Wahrscheinlich kennt jeder von Euch Wanderfreunde, die bisher noch keine Ahnung davon haben, dass ich Fotos und Beschreibungen zu mehr als 12.000 km auf Fernwanderwegen sowie mehr als 2200 km auf kürzeren Tageswanderungen vorstelle. Teilt es ihnen auf Eurer eigenen Homepage oder Euren Social Media Account mit, damit sich auch Eure Freunde viele Anregungen zu einer schönen Tour holen können.

Und hier stehen Infos über mein Buch „Der Deutschland-Wanderer“, in dem ich von meinen Erlebnissen auf den ersten 10.000 km erzähle:

https://d-wanderer.de/aktuelles.php